Immer häufiger geben die verschiedensten Hersteller auf Ihre Produkte eine sogenannte Geld-zurück-Garantie, laut der der Kunde sein gezahltes Geld zurück bekommen kann, wenn er mit dem Produkt oder auch der Dienstleistung nicht zufrieden ist. Diese Geld-zurück-Garantie ist entweder an bestimmte Richtlinien beziehungsweise Voraussetzungen gebunden, die dann natürlich auch deutlich kommuniziert werden müssen, oder es gibt sogar überhaupt keine Voraussetzungen dafür – außer eben das Nichtgefallen oder der ausbleibende Erfolg.

Da sollte man doch eigentlich meinen, dass das eine rundum prima Sache für beide Sachen ist. Denn zum einen ist die GzG ein unschlagbares Verkaufsargument für den Verkäufer und zum anderen gibt es dem Käufer eine gewisse Sicherheit und bei Misserfolg das Geld zurück.

Es gibt aber auch Stimmen, die eine Geld-zurück-Garantie für sinnlos halten und im Zuge dessen mit den absurdesten Thesen argumentieren, warum das so sei…

Absurde Thesen gegen eine Geld-zurück-Garantie

Eine Geld-zurück-Garantie wird mittlerweile fast überall auf die unterschiedlichsten Produkte gewährt.

Ob das eine neue Kosmetik-Creme eines bekannten Herstellers ist, ob das ein Schokoriegel ist, ein Waschmittel, die Eintrittskarte im Kino oder sogar die Curry-Wurst um die Ecke. Wenn’s nicht schmeckt, nicht gefällt oder nicht hilft, dann gibt es das Geld zurück.

Und so ist es auch im Bereich digitaler Infoprodukte, wie zum Beispiel E-Books, Videokursen oder auch IT-Dienstleistungen und so weiter – wer nachweislich keinen Erfolg damit hat, der bekommt meist sein Geld wieder zurück.

Es gibt jedoch immer wieder auch Menschen, die eine Geld-zurück-Garantie für sinnlos erachten und dies mit den aberwitzigsten Argumenten begründen. Einige, die mir immer wieder ins Auge fallen, wenn ich im Internet unterwegs bin, möchte ich hier heute einmal zusammenfassen und mit meiner persönlichen Sichtweise ergänzen:

1. Wer hinter seinem Produkt steht, braucht keine GzG…

Wie bitte? Wer hinter seinem Produkt steht und von dessen Erfolgsnutzen überzeugt ist, der braucht keine Geld-zurück-Garantie? Ok., aber was bringt das als Verkaufsargument? Aus meiner Sicht überhaupt nichts, denn das interessiert den Kunden reichlich wenig:

Von seinem eigenen Produkt überzeugt und der Meinung, dass es dem Kunden nützt, ist ja wohl jeder Hersteller und Verkäufer – egal in welcher Branche. Das bedeutet, dass der Kunde über den tatsächlichen Nutzen des Produktes ohne eine angebotene GzG genauso wenig weißt, als mit GzG.

Folglich spielt es für einen erfolgreichen Kaufabschluss überhaupt keine Rolle – außer, dass ein Angebot MIT Geld-zurück-Garantie für eine gewisse Sicherheit und daher einen größeren Kaufanreiz sorgen kann.

Meiner Meinung nach ist es nämlich genau umgekehrt: Wer eben nicht zu 100% hinter seinem Produkt stehen kann und davon überzeugt ist, der bietet meist genau aus diesem Grund eben keine GzG an, weil er befürchtet, dass die Rückgaberaten dann massiv steigen würden.

2. Ein guter Verkaufstext braucht keine GzG…

Auch dieses Argument habe ich bereits gelesen: Ein guter Verkaufstext bräuchte keine Geld-zurück-Garantie. Fakt ist, dass ein guter Verkaufstext* alleine schon eine Verkaufswaffe ist – das ist unbestritten. Und dass eine GzG ein unschlagbares Argument ist, davon bin zumindest ich überzeugt, weil es sich auch mit meinen eigenen Erfahrungen deckt.

Aber, dass ein guter Verkaufstext eine GzG überflüssig macht, wage ich doch vehement zu bestreiten, was ich auch gerne begründen möchte: Wenn ein guter Verkaufstext Top-Conversions erzielt, dann kann eine GzG diese Top-Conversions nur noch mehr toppen.

Eine Verkaufsrate von 100 % hat niemand auf der ganzen Welt – nicht einmal der Eismann, der bei 40 Grad, nur 1 Meter entfernt seine Eiskugeln für 1 Cent pro Stück verkauft (oh… eine gewagte These… *lach*)

Das bedeutet also, dass man ab einem bestimmten Bereich seine Conversions zwar nicht mehr steigern kann – doch wenn man sowieso einen Top-Verkaufstext hat, dann wird eine GzG nur noch mehr steigern, denn es ist das berühmte I-Tüpfelchen.

3. Das Kundenverhältnis wird durch die Inanspruchnahme zerstört

Ein Argument, welches ich auch öfter lese ist das, dass das Anbieter-Kunden-Verhältnis nachhaltig gestört würde, wenn der Kunde die GzG in Anspruch nimmt. Sprich also, dass der Kunde aus Scham es wieder tun zu müssen, in Zukunft lieber nichts mehr kauft.

Mal ehrlich: Wenn das Produkt wirklich aus Sicht des Kunden (natürlich auch immer subjektiv gesehen) nichts nützt und er deshalb sein Geld zurück möchte, dann wird er sowieso vermutlich nie wieder etwas kaufen!

Ob er dann bei diesem einen Produkt sein Geld zurück bekommen hat oder es eine GzG gar nicht erst gab, spielt hier überhaupt keine Rolle. Im Gegenteil: Wenn er sein Geld zurückbekommen hat, weil er mit diesem einen Produkt mal nicht zurecht kam, dann ist doch die Chance vielleicht sogar eher da, dass er das wiederbekommene Geld dann doch später erneut in ein anderes Produkt investiert.

Clickbank und der Zwang einer Geld-zurück-Garantie

Seit nun einiger Zeit hat mein „Lieblingszahlungsanbieter“ Clickbank eine Art Pflicht eingeführt, nach der sich Anbieter von digitalen Produkten bei Clickbank dazu verpflichten müssen, eine uneingeschränkte Geld-zurück-Garantie auf Ihre Produkte einräumen zu müssen.

Und da es sowieso Pflicht ist, wird diese auch mehr oder weniger ohne Absprache mit dem jeweiligen Hersteller gewährt. Während dieser Umstand aus Sicht der einen eine Sicherstellung von Qualität bedeutet, sind andere der Ansicht (die ich im Übrigen teile), dann gerade durch diesen GzG-Zwang der Anbieter die Qualität und die Sicherheit für den Endkunden auf der Strecke bleibt.

Warum ist das so? Wenn eine GzG – und davon bin ich fest überzeugt – ein Beleg für hohe Qualität und hohen Nutzen für den Kunden ist, dann ist dieser Beleg hierdurch absolut nichtig.

Denn wenn Produkte über eine Plattform verkauft werden, auf der sowieso jeder Anbieter zu einer GzG gezwungen wird, dann kommt diese weder aus eigener, fester Überzeugung, noch aus einem freien Willen des Anbieters heraus.

Doch das Ganze wird noch Schlimmer: Nicht nur, dass Anbieter nun eine GzG gewähren müssen, sondern ein solches Vorgehen – besonders bei digitalen Infoprodukten – schafft ein Schlaraffenland für Schmarotzer und sorgt für einen digitalen „Tag der offenen Tür“.

Weiter verunglimpft es jene Menschen, die von einer Geld-zurück-Garantie Gebrauch machen, weil sie sich mit dem jeweiligen Produkt wirklich intensiv auseinandergesetzt haben, aber aus verschiedenen, persönlichen Gründen nicht damit zurechtkommen.

Doch ich möchte mich hier nicht zu sehr mit Clickbank beschäftigen, denn das Thema wurde ja bekanntlich auch schon zig Mal durchgekaut und mir persönlich ist es völlig egal, wer als Hersteller nun welchen Zahlungsanbieter nutzt oder auch nicht.

Es geht hier nur um die Geld-zurück-Garantie und wie man deren Wert auch künstlich herabsenken kann. Clickbank gibt hier aus meiner Sicht halt nur wieder einmal eine Art negatives Musterbeispiel ab.

Fazit, Erfahrungen und eigene Meinung

Meiner Meinung nach, bringt eine ernstgemeinte Geld-zurück-Garantie eine Win-Win-Situation für alle beteiligten: Der Anbieter hat ein klares Verkaufsargument und kann damit zeigen, dass er zu 100% uneingeschränkt hinter seinem Produkt steht.

Der Kunde hingegen hat eine gewisse Sicherheit, dass er im Notfall – sollte er widererwartend doch keinen Erfolg haben sollte – sein Geld zurück verlangen und geht somit beim Kauf kein Risiko ein. Da das Produkt letztlich jedoch super ist – muss er das im Normalfall aber gar nicht… ;-)

Ich denke, man darf ruhig auch einmal kritisch hinterfragen, ob es nicht zu meist jene Menschen sind, die sich besonders aus Anbieter-Sicht negativ über eine GzG äußern oder diese infrage stellen, die eben von ihrem eigenen Produkt wenig bis gar nicht überzeugt sind, daher keine GzG anbieten (möchten), es dann aber den Mitbewerbern „ausreden“ möchten, weil diese so natürlich mit einem klaren Verkaufsargument trumpfen können, das man selbst nicht hat!?

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