Im letzten Artikel (hier klicken) ging ich im Bezug auf die Cookiebehandlung im Affiliate-Marketing auf die Unterschiede zwischen dem First-Cookie- und dem Last-Cookie-Prinzip ein und stellte die beiden Hauptvorteile beziehungsweise Hauptnachteile gegenüber.

Dabei wurde klar: Wenn man ehrlich ist, dann kommt man zu dem Entschluss, dass es bei beiden Varianten Gewinner und Verlierer gibt – wie so oft im Leben.

Und ich werde nicht müde zu erwähnen: Wer das für sich erkennt und den Fokus sowie die Konzentration gänzlich auf das eigene Business legt, der ist anderen schon ein großes Stück voraus auf den Weg zum Erfolg…

In diesem 2. Teil des Artikels möchte ich der provokanten Frage nachgehen, ob besonders die sog. kleinen Affiliates nicht grundsätzlich IMMER zu den „Verlierern“ gehören, werde das mit einem eigenen Beispiel untermalen und Einsteigern zum Schluss einen Rat mit auf den Weg geben, was sie tun sollten, um künftig zu den Gewinnern zu gehören…

Warum kleine Affiliates immer zu den „Verlierern“ gehören

Besonders im Zusammenhang mit Produkt-Launches, bei denen der Königsweg natürlich über die eigene Email-Liste führt, hört man immer wieder kleine Affiliates, die sich darüber beschweren, dass sie bei einem solchen Launch mit dem First-Cookie-Prinzip einfach keine Chance hätten und damit letztlich immer zu den „Verlierern“ zählen würden.

Wenn ich hier von „kleinen Affiliates“ spreche, dann meine ich damit Affiliates mit einer kleinen Liste – denn streng genommen gibt es keine kleinen und großen Affiliates, denn auch mit einer kleineren Liste kann man vergleichsweise richtig viel Geld verdienen – wenn man es richtig macht und wenn man sich das zu Herzen nimmt, was ich vor allem am Ende dieses Artikels mit auf den Weg geben werde…

Der Grund dafür sei simpel: Während die großen Affiliates vom ersten Tag an mit ihren großen Listen loslegen und ihre Cookies verteilen, könnten sich die kleinen Affiliate mit ihren eben kleinen Listen das Ganze schon fast sparen, weil sie die Cookies der Großen später nicht mehr überschreiben können.

Im ersten Moment klingt diese Argumentation logisch und richtig, denn schließlich ist es in der Tat so, dass die großen Affiliates durch ihre großen Listen zu Beginn eines Launches sofort ihre Cookies verteilen – und einmal gesetzt, bleiben diese über die gesamte Laufzeit bestehen, der nachfolgende Affiliate hat keine Chance mehr.

ABER: Diese Problematik würde voraussetzen, dass der große Affiliate exakt dieselben Interessenten hätte, wie der kleine Affiliate, denn ein Interessent, der ausschließlich im Newsletter des kleinen Affiliates steht, wird niemals über den Partnerlink eines großen auf das Angebot gelangen können!

Natürlich gibt es im Falle einer identischen Zielgruppe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Anzahl an Interessenten eben in der Liste des kleinen Affiliates und zusätzlich auch in der Liste des großen Affiliates stehen. In diesem Fall kann der kleine Affiliate aber durch besseres Email-Marketing zumindest den Versuch unternehmen, sein Cookie zuerst zu setzen.

Das könnte man jetzt noch weiter spinnen und man könnte behaupten, dass die großen Affiliates zwangsläufig auch besseres E-Mail-Marketing betreiben – was aber nicht immer stimmt – und dass die User die Mail eines großen Affiliates grundsätzlich eher öffnen.

Wenn all dies also wirklich so wäre, dann müsste man zwangsläufig zu dem Entschluss kommen, dass kleine Affiliates mit kleinen Listen bei Launches, die über das First-Cookie-Verfahren abgewickelt werden, in der Tat keine Chance hätten.

Doch stimmt das wirklich und wäre das Last-Cookie-Prinzip in diesem Fall tatsächlich eine Alternative? An dieser Stelle von mir ein klares NEIN! Doch warum?

Ergebnisse zeigen: Auch bei Last-Cookie verliert der kleine Affiliate

Das klingt immer sehr böse, wenn von „Verlierern“ die Rede ist, doch das kommt nicht von mir, sondern von denjenigen, die sich bei einem solchen Launch durch das First-Cookie-Prinzip ungerecht behandelt sehen und im Endeffekt geht es ja auch darum: Um verlorene Provisionen, wenn man so will.

Das ist einerseits natürlich auch verständlich, doch die Frage ist, wie man damit umgeht und welche Rückschlüsse man daraus zieht (mehr dazu später). In der Tat wurden in der Vergangenheit nahezu alle Launches – zumindest im Geldverdienen-Bereich – über das First-Cookie-Prinzip abgewickelt und durchaus konnte man später an den sogenannten Leaderboards sehen, dass fast ausnahmslos große Affiliates in den Top 10 lagen.

Doch in letzter Zeit gab es immer wieder Launches, die explizit über das Last-Cookie-Prinzip liefen. Und dort sollte man meinen, dass nun auch endlich einige kleine Affiliates in diesen Top 10 zu finden seien, denn schließlich ist dieses Cookie-Verfahren das faire, bei dem auch kleine Affiliates eine reale Chance haben, gute Provisionen zu verdienen!?

Dementsprechend gut war natürlich vor jedem dieser Launches auch die Stimmung unter den kleineren Affiliates, das konnte man in Foren, Gruppen oder auch bei Affiliate-Webinaren beobachten. Nicht selten waren Sätze zu lesen oder zu hören, nach dem Motto „Endlich Last-Cookie, ich bin dabei – jetzt haben auch die kleinen Affiliates mal eine reale Chance…“ und so weiter – doch war es letztlich auch so?

Weit gefehlt: Mir liegen insgesamt vier Leaderboards vor – ich gehe selbstverständlich nicht ins Detail – die aus Launches resultieren, die über das Last-Cookie-Prinzip (!) liefen. Auch auf diesen Leaderboards stehen keine kleinen Affiliates – zumindest nicht in den Top 10 und die macht bei einem größeren Launch schätzungsweise mindestens 80 % des Gesamtumsatzes aus!

Was ist der Grund dafür, dass auch hier beim immer wieder „hochgelobten“ Last-Cookie-Verfahren keine kleinen Affiliates in den Top 10 zu finden sind? Ganz einfach: Das Cookie-Verfahren spielt im Prinzip überhaupt keine Rolle, wenn es darum geht, im Affiliate-Marketing* – insbesondere bei Launches – erfolgreich Geld zu verdienen.

Warum das auch beim Last-Cookie-Verfahren so ist und warum gerade diese Cookiebehandlung für kleine Affiliates noch „gefährlicher“ sein kann, das möchte ich Ihnen im Folgenden an einem einfachen Beispiel aufzeigen:

Last-Cookie macht kleine Affiliates noch kleiner!

Um es noch einmal kurz klarzustellen: Wenn hier die Rede ist von kleinen Affiliates, dann bezieht sich das auf die Größe der eigenen E-Mail-Liste – denn darum geht es ja schließlich immer auch in den Diskussionen rund um die Cookie-Verfahren.

Beispiel: Der typische Ablauf eines Launches im Last-Cookie-Verfahren

Nehmen wir an, es startet ein Launch im Last-Cookie-Verfahren, an dem zum einen der große Affiliate A und der kleine Affiliate B teilnehmen. Ein großer Produktlaunch beginnt normalerweise gerne mit einer sogenannten Pre-Launch-Phase, in der es für den Endkunden letztlich noch überhaupt nichts zu kaufen gibt, sondern dieser erhält ausschließlich hochwertigen Video-Content.

Normalerweise wäre das eine hervorragende Möglichkeit – besonders auch für den kleinen Affiliate – „seine“ Cookies hier schon mal zu verteilen, indem er diese Videos an seine Liste empfiehlt. Diesen Vorteil hätte er jedoch nur beim First-Cookie, doch dieses lehnt er ja von vorneherein ab. Das bedeutet, dass er hier schon mal keine Cookies verteilen kann.

Das weiß natürlich auch der große Affiliate und macht entweder keine Mailings oder nutzt die damit verbundene „Macht“, um ein sogenanntes Grundrauschen innerhalb des Launches zu erzeugen. Zur Vereinfachung gewichten wir diesen Effekt in diesem Beispiel nun aber nicht!

Das bedeutet also, dass dieses Pre-Launch-Szenario vor allem für den kleinen Affiliate völlig sinnlos ist, denn er kann weder Cookies verteilen (die würden ja später sowieso wieder überschrieben werden), noch einen direkten Verkauf generieren, denn schließlich kann der Kunde noch gar nichts kaufen.

Nein, es droht sogar der schlimmste Fall, den ein großer Affiliate natürlich kompensieren kann: Denn es ist im E-Mail-Marketing zwangsläufig so, dass es nach einem Mailing immer eine gewisse Anzahl an Abmeldungen gibt – das ist absolut normal und natürlich. Die Höhe dieser Abmelderate hängt natürlich immer vom Angebot, der Zielgruppe und vom Inhalt einer Mail ab und sollte idealerweise so etwa bei höchstens plus/minus 0,5 % liegen.

Doch gerade bei großen Launches kann diese aber zwangsläufig immer auch etwas höher sein, doch im Endeffekt wird es immer Abmeldungen geben. Was bedeutet das vor allem für den kleinen Affiliate? Er kann (!) keinen Sale machen, also keinen Umsatz generieren, er kann kein fixes Cookie platzieren und (noch schlimmer) seine E-Mail-Liste schrumpft vollkommen unnötig, wodurch er im Endeffekt nur noch „kleiner“ wird…

Wenn wir nun weiter annehmen, dass der Launch über insgesamt vier Pre-Launch-Mails läuft, ehe dann erst ab der fünften Mail der Verkauf geöffnet ist, hat der kleine Affiliate bei einer angenommenen Abmelderate von durchschnittlich 0,5 % pro Mail und einer Listengröße von 1.000 Lesern in diesen vier Mailings immerhin schon (aufgerundet) 20 Leads verloren, ohne überhaupt die Möglichkeit auf einen Sale gehabt zu haben und ohne sich ein Cookie fixieren zu können!

Und was passiert ab dem fünften Tag mit der fünften Mail? Klar: Spätestens dann geht es ans Eingemachte und die großen Affiliates lassen ihre großen E-Mail-Listen tanzen. Und hier kommt es dann auch beim Last-Cookie zumindest darauf an, welche Mail geöffnet wird, denn eines ist auch klar: Die Interessenten, die der kleine Affiliate exklusiv in seiner Liste hat, die hätten definitiv auch beim First-Cookie-Prinzip für Provisionen gesorgt…

Fazit und Rat an Sie: Hören Sie auf zu diskutieren und fangen Sie an zu wachsen!

Na, was meine ich jetzt damit schon wieder? Es ist doch klar: Wenn man ehrlich ist, dann muss man erkennen, dass gerade bei solchen Launches die kleinen Affiliates weder beim First-Cookie noch beim Last-Cookie eine echte Chance haben, hohe Provisionen zu generieren! Denn letztlich entscheiden die Größen der jeweiligen E-Mail-Listen und dafür kann man nun wirklich niemanden verantwortlich machen – außer sich selbst, wenn man diese Tatsache nur als „Alibi“ nutzt…

Unter kleinen Affiliates hält sich hartnäckig der Irrglaube, man befände sich in einer Zwickmühle: Ist die Liste zu klein, kann man bei Launches keine hohen Provisionen generieren und dadurch hat man keine Chance, größer zu werden.

Doch das ist vollkommen falsch: Lesen Sie den vorherigen Satz noch einmal durch! Erkennen Sie es? Wie wollen Sie durch die Teilnahme an Launches denn wachsen und größer werden? Sie können nur dadurch größer werden, indem Ihre E-Mail-Liste und Ihre Reichweite größer werden – und dann haben Sie auch die Chance, als größerer Affiliate bei Launches erfolgreich Geld zu verdienen!

Daher mein Rat an Sie: Hören Sie endlich auf, die Cookiebehandlung als Alibi beziehungsweise Ausrede zu nutzen und kümmern Sie sich stattdessen darum, zu wachsen! ;-)

Bauen Sie Ihre Reichweite aus, fördern Sie Ihre Projekte und vergrößern Sie vor allem Ihre E-Mail-Liste. Nur so können Sie auch ein großer Affiliate werden, während andere noch immer in diversen Foren oder Gruppen darüber diskutieren, welche Cookiebehandlung nun fair ist oder nicht!

Natürlich kann man diskutieren und seine Meinung dazu teilen, doch es gibt viele Nutzer, die den ganzen lieben Tag nichts anderes tun, als zu diskutieren und in der Zeit, in der andere noch diskutieren, können Sie bereits handeln und erfolgreich sein… – Das gilt übrigens für alle Bereiche und natürlich nicht nur im Affiliate-Marketing!

Ich will ja wirklich niemandem zu nahe treten, doch überlegen Sie mal selbst: Kennen Sie einen wirklich erfolgreichen (Internet-) Unternehmer, der – zumindest gefühlt – den ganzen Tag in irgendwelchen Foren und Gruppen über solche Sachen diskutiert? Ich nicht… und das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor: Konzentration und Fokussierung aufs Business!

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