Die Fasade bröckelt - Ist Paid4 am Ende?

Ganze fünf Monate ist es nun her, als ich in meinem Artikel über Paidmails mit dem – zugegeben – etwas provokanten Titel „…1,50 Euro in 3 Jahren“ die doch eher bescheidenen Verdienstmöglichkeiten mit Paidmails beschrieben hatte.

Was am Anfang sicherlich mal sehr gut gemeint war, wurde leider – vor allem in letzter Zeit – von den Paid4-Anbietern einfach nicht so umgesetzt, sodass diese Dienste leider mittlerweile einen eher schlechten Ruf zu besitzen scheinen.

Im oben erwähnten Artikel bereits wurde der Paid4-Szene in verschiedenen Kommentaren (Reaktionen, die mich erreichten), zumindest durch die Blume, das Aus prophezeit. In der Tat tauchen vermehrt Artikel im Internet auf, die über Schließungen diverser Paid4-Dienste berichten.

Das bewegte mich dazu, diesen Artikel zu veröffentlichen, mit dem ich das Ganze etwas durchleuchten möchte, aber vor allem Ihre Meinungen und Erfahrungen dazu lesen möchte. Ich freue mich auf einen hoffentlich regen Austausch, wenn es heißt:

„Ist die Paid4-Szene endgültig kaputt?“

Zugegebenermaßen waren Paidmails als wirklich ernst zu nehmende Einnahmequelle im Internet noch nie etwas für Fortgeschrittene oder gar Profis im Internetmarketing. Allerdings empfahl ich diese in meinen Werken, die für Einsteiger waren durchaus als nette Alternative für ein kleines „Taschengeld“.

So fand diese Möglichkeit zum Beispiel unter anderem in meinem Sonderreport „Taschengeld Sofort“ Platz, den ich heute hier auf meinem Blog verschenke. Da mir auch bei Gratisreports stets die Qualität sehr am Herzen liegt, warf ich die Paidmails dort vor einigen Monaten bereits raus, weil meiner Ansicht nach die heutige Qualität von Paidmail-Diensten allgemein nicht mehr mit meinen Vorstellungen von Qualität zu vereinbaren ist war und ist.

Vermehrt Berichte über Paid4-Schließungen

Wie bereits oben erwähnt, tauchten in den letzten Monaten und Wochen vermehrt Artikel und Berichte auf, die über Schließungen von besagten Diensten berichten. Auf diese stieß ich vor allem deshalb, weil ich nach meinem Artikel vor 5 Monaten die Szene durchaus weiter verfolgte und zum Teil selber etwas sprachlos war, was die Häufung der Schließungen betrifft – und vor allem in den kurzen Abständen.

Der Blogger Sebastian Scholz beschäftigt sich auf seinem Blog unter anderem sehr intensiv mit dem Thema Paid4, dessen Hauptbereich ja eben Paid4-Mail bzw. Paidmails sind. Allein im Zeitraum zwischen dem 10. Januar und dem 11. Februar, also innerhalb eines guten Monats berichtete er von mindestens 9 Paid4-Anbietern, die ihren Dienst quittierten, ja zum Teil quittieren mussten.

Dabei beruft er sich in der Regel auf Informationen und Berichte von Nutzern des Portals starsofpaid4 und dem dazu gehörigen Blog:

  • „Paid4.cc – Das wars dann wohl mit der 6000 Euro Refralley“
  • „Stephan Klein schließt Paid4Email nach nur 10 Monaten!“
  • „Nun steht auch PlatinAds.de bei eBay* zum Verkauf!“
  • „Euro-Klick wird geschlossen“
  • „Auch Paidsolution kämpft mit der Krise…“
  • „Link-Experte stellt Primeraauszahlung ein“
  • „Swapstar.de – Paidmailer steht zum Verkauf“
  • „Jürgen K. – … möchte sich aus dem Paid4 zurückziehen“
  • „Fish-Mailer24 verkauft und dann geschlossen!“
  • „Lose-Universum.de – Ein weiteres Projekt von Michael T. wird geschlossen!“

Mögliche Gründe für die Schließungen

Meiner persönlichen Meinung nach, haben sich die Paid4-Dienste mit der Zeit selbst kaputt gemacht, weil unter anderem einfach bei vielen Diensten – besonders im Paidmail-Bereich – nicht genügend auf Qualität geachtet wurde.

Und vor allem aus Sicht eines Betreibers von Partnerprogrammen kann ich hier meine Erfahrung in meine Einschätzungen mit einbringen:

Jedem sollte klar sein, dass sich ein Paid4-Dienst fast ausschließlich durch Affiliate-Marketing finanziert. Die Erlöse, die der Dienst darüber macht, gibt er teilweise an seine Teilnehmer am System weiter.

Der Teilnehmer also empfängt je nach Wunsch zwischen 10 und 100 Mails pro Tag (sicher unterschiedlich) und klickt diese grob gesagt ab, um dafür Beträge von einigen Cent – wenn überhaupt – zu erhalten pro Mail.

An und für sich, wie bereits erwähnt, eine eigentlich tolle Idee, um es Anfängern im Internet-Business oder einfach auch Schülern und Studenten zu ermöglichen, sich im Internet mit vergleichsweise wenig Aufwand ein nettes Taschengeld zu verdienen.

Was aber eben nur gut gemeint war, wurde vor allem mit der Zeit aber nicht gut gemacht und so zogen sich vermehrt Merchants (Betreiber von Partnerprogrammen) aus der Szene zurück bzw. verweigerten den Diensten immer häufiger die Teilnahme am jeweiligen Partnerprogramm.

Hauptgrund dafür war sicherlich, dass die Dienste ihre Teilnehmer einfach nicht im Griff zu haben schienen und es so erstens vermehrt zu Stornierungen der Provisionen kam, was dann fehlende Gelder für die Auszahlungen an die Teilnehmer zur Folge hatte und zweitens eben durch die fehlenden Auszahlungen immer mehr Teilnehmer absprangen, weil diese sich schlicht und einfach ver****** fühlten (*sorry*)!

Also ein kleiner Teufelskreislauf, aus dem die Paid4-Szene sich scheinbar bis jetzt nie befreien konnte und das verlorene Vertrauen der Merchants in die Dienste konnte wohl auch nie zurückgewonnen werden.

Zur Vertiefung: Was geschah also im schlimmsten Fall?

Das System von Paidmailern ist, wie bereits oben erwähnt, also so aufgebaut, dass die Teilnehmer dafür bezahlt werden, dass sie Emails erhalten mit Werbung und diese abklicken bzw. ein bestimmtes Angebot darin wahrnehmen.

Hierfür wird dann zunächst einmal der Dienst via Affiliate-Marketing bezahlt (Provision) und dieser vergütet einen Teil dieser Provision dann eben an den Teilnehmer weiter. Unter diesen vergüteten Partnerprogrammen waren eben auch viele kostenlose Angebote, wie Newslettereinträge, Gewinnspiele oder ähnliche Aktionen. Kein Wunder: Dafür muss der Teilnehmer nichts bezahlen und beide Seiten (Paid4 und Teilnehmer) verdienen Geld daran.

Doch leider war hier nicht alles Gold, was glänzte und so gab es – wie überall – immer wieder User, die sich einfach nicht an die Spielregeln halten konnten und glaubten, dass sie super schlau seien – sie mussten das Ganze eben ausnutzen.

Und so kam es dazu, dass solche User sich gerade bei kostenlosen Angeboten selbst vermehrt eintrugen und somit versuchten, sich so ihre Einnahmen zu erhaschen, ja eigentlich schon durch betrügerisches Vorgehen zu verschaffen.

Einige Paidmailer setzten sog. IP-Sperren etc. ein, doch dies schien nicht wirklich was zu bringen. Böse Zungen könnten auch behaupten, dass die Dienste nicht wirklich an wirksamen Schutzmechanismen interessiert sein könnten – verdient man doch selbst mehr daran (zumindest bis der Merchant einschreitet).

Die Merchants eines solchen Partnerprogramm-Angebotes sind aber natürlich nicht blöd und merkten diese Fakes, was zur Folge hatte, dass der entsprechende Dienst vom Programm ausgeschlossen wurde – natürlich ohne Auszahlung, da die jeweiligen Leads eben wegen Fakes storniert wurden.

Das hatte dann wiederum zur Folge, dass der Paid4-Dienst auf diese Provisionen nicht zurückgreifen konnte und somit seine Teilnehmer – eben auch die vielen ehrlichen – nicht auszahlen konnte.

Dieses Szenario sprach sich natürlich mit der Zeit herum, sodass gerade bei Partnerprogrammbetreibern Paid4-Dienste in Verruf gerieten und fortan i.d.R. von vorneherein von allen Partnerprogrammen ausgeschlossen wurden.

Die Qualität und Quantität der gebotenen Aktionen bei Paidmailern ging damit langsam aber rapide zurück und es gab damit einfach für Teilnehmer immer weniger zu verdienen – die Teilnehmer wendeten sich vermehrt ab…

Schlechter Ruf von beiden Seiten

Der allgemeine Ruf von Paid4-Diensten wurde somit auf beiden Seiten immer schlechter. So waren diese unter ehemaligen aber auch potentiellen Teilnehmern verpönt, weil unregelmäßig oder sogar überhaupt nicht (mehr) ausgezahlt wurde oder weil die Verdienstmöglichkeit aufgrund schlechter Programme gegen Null tendierten.

Andererseits waren die Dienste aber auch bei den Betreibern von Partnerprogrammen immer schlechter gestellt, weil eben die Sicherheit und Verlässlichkeit bzgl. guten Leads und/oder Sales nicht mehr gewährleistet schien.

Und was macht ein Service, der nicht mehr lukrativ ist? Er schließt, was die vermehrten Meldungen oben zeigen.

Doch was wurde als Grund jeweils angegeben bei den oben genannten Schließungen und was meinen u.a. die Verantwortlichen? Der von mir oben genannte Grund ist sicherlich nur eine Vermutung von mir, jedoch – wenn man ehrlich ist – nicht wirklich von der Hand zu weisen!

Es wurden zum Teil aber unterschiedliche Gründe für die Schließungen bzw. Verkaufsabsicht genannt, wie zum Beispiel Zeitgründe, ausbleibende Einnahmen usw. Doch ein Hauptgrund – außer dem oben bereits genannten – werden wohl die teilweise wahnwitzigen Refralleys gewesen sein:

Paid4-Dienste übernahmen sich bei ihren Refralleys

Wie das Beispiel Paid4.cc zeigt (s.o.) hatten sich einige Dienste mit sog. Refralleys sprichwörtlich das Genick gebrochen. Für die Leser, die sich nicht genau auskennen, kurz, was eine Refralley ist:

Neben dem Ziel, allgemein Provisionen umzusetzen mit Hilfe ihrer Teilnehmer, setzen Paid4-Dienste eben auch darauf, natürlich immer weiter mehr Teilnehmer zu erhalten. Dazu gibt es sog. Refralleys, bei denen Teilnehmer dazu animiert werden sollen, weitere Teilnehmer zu werben. Dafür erhalten sog. Refjäger dann weitere, teilweise höhere, Vergütungen.

Bei einer Refralley geht es dann darum innerhalb eines gewissen vorgegebenen Zeitraums so viele neue Teilnehmer (Refs) zu werben, wie möglich. Der User mit den meisten Refs erhält dann praktisch einen Bonus als Gewinn – meistens in Form von Geldbeträgen.

Was passiert im obigen Beispiel – und scheinbar nicht selten? Paid4.cc versprach 6.000 Euro an den Gewinner der Refralley, was natürlich auch einige Teilnehmer auf den Plan rief, die sich fleißig beteiligten und die Werbetrommel rührten.

Wie sich später laut starsofpaid4 herausstellte, war der Dienst wohl – um es gelinde auszudrücken – unseriös und zahlte wohl nicht aus, vielleicht „konnte“ er auch nicht… ;-) Den Dienst gibt es heute natürlich nicht mehr…

Datenmissbrauch bei 15 Paidmailern?

Vor nicht einmal einer Woche dann eine weitere schockierende Nachricht: Bei 15 Paidmail-Diensten (zugegeben unter Leitung einer einzigen Person) soll es sogar zu Datenmissbrauch gekommen sein. Ein User berichtete wohl, dass er trotz Verkauf seines eigenen Accounts weiterhin Mails von dem jeweiligen Dienst bekomme und die Daten zwischen den Diensten wohl hin und her geschoben würden.

War es das mit der Paid4-Szene?

Eine Frage, die man sich sicherlich berechtigterweise stellen darf ist, ob es das mit der Paid4-Szene nun endgültig war oder ob die Anhäufung an Schließungen und Verkäufen diverser Dienste jetzt nur ein kurzfristiges Strohfeuer ist, welches die Szene nun ein wenig in Aufruhr versetzt?

Sind die oben genannten Gründe und Faktoren leicht in den Griff zu bekommen, wollen die Dienste das überhaupt oder sind deren Einflüsse auf die Szene doch so stark und enorm, dass die Dienste daran jetzt doch mittelfristig zerbrechen werden?

Ihre Meinung zählt!

Wie so oft, bin ich auch diesmal extrem an Ihrer Meinung interessiert! Denn ich möchte wissen, was Sie über Paid4-Dienste und die Szene denken. Vielleicht verdienen Sie sogar doch (immer noch) gutes Geld mit Paidmails oder eben überhaupt nicht.

Vielleicht stehen Sie dieser Möglichkeit des Geld verdienen im Internet eher positiv entgegen oder sind ein klarer Gegner von Paid4!? Alle Meinungen und Erfahrungsberichte sind herzlichst willkommen.

Zugegeben, das Thema ist sicher wieder ein kontroverses Thema, vielleicht sogar ein Thema, welches gespaltene Meinungen zutage bringen wird, aber ist nicht gerade das das Schönste bei einer Diskussion?

Solange die Kommentare, Kritik und Meinungen konstruktiv sind, ist hier alles willkommen! Also nutzen Sie fleißig die Kommentarfunktion und diskutieren Sie mit! ;-)

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