Überwiegend in Blogs und Foren, aber im Zuge voranschreitender „Sozialisierung“ durch Social Media* auch auf Plattformen wie Facebook & Co kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen, bei denen verschiedene User unter anderem ihre eigene Meinung vertreten möchten, bei denen über bestimmte Sachverhalte diskutiert wird oder wo es einfach darum geht, Missverständnisse aufzuklären.

Dabei gibt es ganz verschiedene Arten von Diskussionen, die je nach Sachverhalt und Situation mal mehr und mal weniger in handfeste Streitigkeiten ausarten können.

Da ich selbst natürlich blogge, aber auch viele verschiedene andere Blogs beobachte und besuche sowie regelmäßig im Social Media – speziell auf Facebook – unterwegs bin, bekomme ich hier natürlich Vieles aus erster Hand mit.

Grundsätzlich bin ich ein Mensch, der Diskussionen im Allgemeinen als etwas Positives ansieht und wahrnimmt und der eben selbige in aller Regel auch nicht scheut. Das liegt sicherlich auch vor allem daran, dass ich generell in meinem noch jungen Leben solche auch immer als etwas Positives erfahren durfte, was meiner Ansicht nach leider nicht jeder konnte.

Immer wieder muss ich feststellen, dass es Menschen gibt, die alleine die Begriffe wie Diskussion oder auch Streit an sich bereits ganz falsch zu interpretieren scheinen, was sich dann auch auf deren Wahrnehmung bei solchen auswirkt.

Gerade als Blogger oder auch als Administrator einer Gruppe bei Facebook bin ich persönlich zum Beispiel immer sehr an Diskussionen interessiert, denn Sie liefern – sachlich und konstruktiv geführt – oftmals wertvolle Gedankenanstöße, neue Ideen und Sichtweisen sowie Erkenntnisse und verschiedenes Know-How.

Doch vor allem wenn ich mir teilweise andere Foren oder Blogs anschaue, dann muss ich immer wieder feststellen, dass es manche Menschen gibt, die beispielsweise das Vertreten der eigenen Meinung mit dem Aufdrängen dieser verwechseln, Kritikfähigkeit mit fehlendem Rückgrat verwechseln oder schlichtweg Diskussionen scheuen, weil ihnen vermutlich die Argumente fehlen…

In diesem Artikel möchte ich daher einige Aspekte in diesem Bereich ein wenig durchleuchten und nach möglichen Hintergründen fragen. Dabei werde ich vor allem den aus meiner Sicht entscheidenden Zusammenhang zum Internet-Business schildern und weshalb es gefährlich ist, gerade Kritikfähigkeit damit zu verwechseln, immer gleich auf alles zu reagieren.

Meinung oder Meinungsmache?

Ein Aspekt, der mir bei vielen Diskussionen immer wieder auffällt, ist die Meinungsfreiheit. Prinzipiell ist jeder Mensch sehr daran interessiert, seine eigene Meinung äußern zu dürfen. Und solange diese konstruktiv ist, nicht unsachlich wird und auch nicht beleidigend ist, ist das auch überhaupt kein Problem.

Oftmals stelle ich mir während einer Diskussion, die ich entweder selbst führe oder auch zuhauf beobachte, die Frage, ob derjenige nun wirklich seine Meinung äußern möchte oder anderen diese eher aufdrängen will!?

Denn in der Tat scheint es einige Menschen zu geben, die diesen Unterschied nicht verstehen (wollen) und sogar noch beleidigt sind, wenn andere Menschen dies eigene Meinung nicht teilen wollen. Schlimmer noch, wenn diese Meinung nachweislich falsch ist.


Beispiel 1:

Nehmen wir an, es geht beispielsweise um einen Blog, der nachweislich einen gelben Header (Kopfzeile) hat, auf der in roter Schrift der Titel des Blogs zu lesen ist.

User A kommentiert nun:

Meiner Meinung nach sieht dieser blaue Header mit grüner Schrift aber nicht gut aus…“

Nachweislich ist der Header aber nicht blau, sondern gelb und deshalb antwortet User B darauf wie folgt:

„Wieso ist der Header denn blau? Er ist doch gelb…“

Allein diese Feststellung scheint für manche Menschen – wie etwa User A – schon auszureichen, um sich auf den berühmten Schlips getreten zu fühlen und nicht selten bekommt das User B dann auch durch eine „deutliche“ Antwort zu spüren.

Natürlich ist das ein überspitztes Beispiel, welches jedoch deutlich macht, wie manche Menschen wirklich reagieren, wenn ihre „Meinung“ durch Fakten widerlegt wird.

Aber es gibt weitere Beispiele, die nichts mit richtig oder falsch zu tun haben, sondern tatsächlich rein mit Meinung – und dennoch herrscht hier keine Meinungsfreiheit, sondern offensichtliche Meinungsmache:


Beispiel 2:

Wieder geht es im Beispiel um einen Blog. Diesmal geht es nicht um eine objektive Tatsache, sondern rein um eine subjektive Meinung und Betrachtungsweise: Immer noch den gelben Header mit roter Schrift, jedoch einem anderen Ausgangspunkt.

User A kommentiert nun wie folgt:

Meiner Meinung nach sieht diese rote Schrift auf gelbem Hintergrund nicht gut aus…“

Das ist dessen eigene aber subjektive Meinung und er hat ein Recht, dies zu äußern. User B kommentiert nun auch und schreibt folgendes:

Meiner Meinung nach sieht genau das sehr gut aus…“

Was glauben Sie jetzt, was ich öfter erlebe, als man eigentlich glauben mag? Richtig: User A fühlt sich auch hier wieder sofort angegriffen und lässt es User B auch spüren, indem er erwidert:

„Ah, du akzeptierst meine Meinung nicht. Ich dachte, hier herrscht Meinungsfreiheit! Ich werde doch noch meine Meinung äußern dürfen…“


Was auf den ersten Blick schier an den Haaren herbeigezogen scheint, erlebe ich in der Tat während meiner Arbeit im Internet zuhauf – und sicherlich bin ich hier nicht der Einzige. Solche geradezu unfassbaren Reaktionen scheinen zudem hier und da sogar an der Tagesordnung zu sein und es stellt sich weiter die Frage:

Was hat das noch mit Meinungsfreiheit und freier Meinungsäußerung zu tun? Bedeutet Meinungsfreiheit nicht vor allem auch, andere Meinungen zu akzeptieren, während das Akzeptieren der solchen aber noch lange nicht bedeutet, keine gegenteilige haben zu dürfen?

Menschen, die sich durch gegenteilige Meinungen angegriffen fühlen und deshalb nach der Meinungsfreiheit schreien, handeln genau gegenteilig von dem, was sie fordern.

Und genau ein solcher Umstand führt dann dazu, dass Diskussionen unsachlich und destruktiv werden, weil bestimmte Personen ihre Meinung anderen aufdrängen möchten, wenn diese die eigene nicht teilen möchten oder können.

Was bedeutet Meinungsfreiheit?

Zieht man hier das wohl bekannteste und größte Online-Lexikon Wikipedia zurate, definiert dies den Begriff der Meinungsfreiheit wie folgt:

„Die Meinungsfreiheit, auch Redefreiheit, ist das gewährleistete subjektive Recht auf freie Rede sowie freie Äußerung und (öffentliche) Verbreitung einer Meinung in Wort, Schrift und Bild sowie allen weiteren verfügbaren Übertragungsmitteln.“
(Zitat: de.wikipedia.org)

Diese Definition ist erst mal die, die jeder damit verbindet und findet ihre Grenzen natürlich auch gesetzlich geregelt bei Wahrheit, Ehre usw. In diesem Zusammenhang ist aber noch wichtiger deutlich zu machen, dass Meinungsfreiheit auch gleichzeitig bedeutet, gegenteilige Meinung zu akzeptieren – besonders dann, wenn die Meinung in eine Tatsachenbehauptung mündet, die eben nachweislich unwahr ist…

Sind Streits generell schlecht und schlimm?

Besonders wenn es darum geht, dass verschiedene Meinungen geäußert und ausgetauscht werden oder bestimmte Sachverhalte diskutiert werden, die dann auch je nach dem auch mal etwas heftiger besprochen werden, ist vor allem seitens dritter Unbeteiligter nicht selten zu hören oder zu lesen, man solle sich doch vertragen und aufhören zu streiten.

Auch das kann ich persönlich immer wieder beobachten, was ich immer wieder aufs Neue erstaunt und gleichzeitig auch nachdenklich macht. Denn vor allem, wenn solche Reaktionen in einem Diskussionsforum o.ä. Plattformen eingebracht wird, dann lässt es einen am eigentlichen Sinn dieses Forums zweifeln.

Ein Grund jedoch für solche Reaktionen sind meiner Meinung nach zum einen natürlich negative Erfahrungen die diese Menschen in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Diskussionen oder Streits machen mussten oder einfach auch die Tatsache, dass der Begriff Streit einfach immer falsch – nämlich (zu) negativ – definiert wird, was so nicht stimmt.

Was bedeutet Streit?

Hier ist in Wikipedia zu lesen:

„Streit […] ist das offene Austragen einer Meinungsverschiedenheit zwischen zwei oder mehreren […] Personen, Gruppen […], die nicht immer offenkundig und nicht notwendigerweise stets feindselig sein muss.“
(Zitat: de.wikipedia.org)

Vor allem der hier fettgedruckte Teil ist besonders wichtig und zu verinnerlichen, denn er macht ganz deutlich, dass viele Menschen den Begriff „Streit“ aus verschiedensten Gründen völlig fehlinterpretieren…

Keine Diskussion! – Fehlende Argumente?

Diesen Dingen wie Meinungsfreiheit oder Streit kann man natürlich auch wunderbar entgehen, wenn man eine sich anbahnende Diskussion bereits im Vorfeld energisch unterbindet oder aus einer bereits stattfindenden Diskussion eigenwillig aussteigt.

Dabei spielt meiner Meinung nach ein bestimmter Satz eine sehr große Rolle, der so oder so ähnlich jene Menschen vielleicht in deren Kindheit des Öfteren begleitet hatte und der daher im Unterbewusstsein jener festverankert zu sein scheint.

Sätze wie „Es wird nicht diskutiert!“, „Schluss mit der Diskussion!“ oder schlichtweg „Keine Diskussion!“ sind oftmals bekannte Befehle, die nicht selten dann vor allem von den Eltern eingebracht wurden, wenn diesen entweder vermutlich die Argumente fehlten oder sie einfach keine Lust hatten, einen bestimmten Sachverhalt näher zu erklären.

Dabei ist eine Diskussion, in der Sachverhalte besprochen und klargestellt werden können in den meisten Fällen sehr viel dienlicher für alle Beteiligten, als wenn das Ganze totgeschwiegen wird.

Und was in der Vergangenheit so festgesetzt wurde, wird in der Regel dann später auch so weitergetragen bzw. selbst praktiziert. Immer im Hinterkopf, dass Diskussionen schlecht sind, Streit nur Ärger bedeutet und die eigene Meinung gefälligst zu akzeptieren ist!

Was bedeutet Diskussion?

Wikipedia schreibt zum Begriff Diskussion folgendes:

„Eine Diskussion ist ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Diskutanten, in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation.“
(Zitat: de.wikipedia.org)

Auch hier möchte ich besonders wieder auf den fettgedruckten Teil hinweisen, den ebenfalls einige Menschen nicht oder nur falsch erkennen, wenn es darum geht, eine Diskussion zu führen.

Kritikfähigkeit und die Gefahr alles zu ruinieren

Wenn man Begriffe wie Diskussionen, Streit und die Meinungsfreiheit untersucht, dann kommt zwangsläufig auch immer die Kritikfähigkeit zur Sprache. Und diese bildet auch bei diesem Artikel die Brücke hin zum Internet-Business und beinhaltet meine persönliche Botschaft vor allem Neueinsteiger in diesem Bereich:

Die Meinung anderer Personen zu akzeptieren und auch anzunehmen, konstruktive Diskussionen über das eigene Business zu führen und somit kritikfähig zu sein, bedeutet noch lange nicht, immer alles auch tatsächlich umzusetzen, wie es die Kritiker, Diskutanten oder Meinungsgeber gerne hätten!

Und genau darin liegt eine extrem große Gefahr, der leider viel zu viele Neueinsteiger erliegen: Kritik ist etwas ganz Wunderbares und Wichtiges, denn sie hilft, die eigenen Projekte zu verbessern, zu optimieren und auch zu erweitern.

Auch Meinungen sind extrem wichtig, vor allem dann, wenn diese in der Masse erhoben und eingebracht werden, um speziell für seine Zielgruppe jene Inhalte zu verbessern, die ausschließlich von dieser genutzt werden…

Wer jedoch den großen Fehler macht und immer sofort alles infrage stellt, was er tut und jede erbetene Änderung sofort umsetzt, aus purer Angst, bei Nichterfüllen als kritikunfähig da zustehen, der wird zwangsläufig (früher oder später) scheitern und nie voran kommen!

Denn es wird immer komplett unterschiedliche Meinungen geben und jeder wird seine (subjektive) Kritik äußern und Sie werden es niemals jedem recht machen können. Die Kunst der Kritikfähigkeit liegt nicht darin, immer auf alles zu reagieren und die Meinung bzw. Kritik zu teilen, sondern diese schlichtweg zu akzeptieren.

Erst wenn sich gleiche oder sehr ähnliche Kritik häuft und es die Meinung der überwiegenden Mehrheit der eigenen Zielgruppe ist, sollte sie auch umgesetzt werden, weil es letztlich dann auch Ihnen persönlich dient – alles andere ist reiner „Business-Selbstmord“!

Beispiel: Wenn Kritik vom Laien kommt – die größte Gefahr!

Die größte Gefahr für Sie und Ihr Business, ist Kritik von Laien, die oftmals zwar nur gut gemeint ist, deren überstürzte und nicht hinterfragte Umsetzung jedoch im schlimmsten Fall ihr komplettes Business ruinieren könnte.

Diese Problematik hatte ich bereits vor über einem Jahr hier im Blog dargestellt, im Bezug auf die Tatsache, warum die schönsten Websites im Internet meist kein Geld verdienen. Damals ging es darum, dass man als Internetmarketer nicht selten von (teilweise selbsternannten) Webdesignern zu hören bekommt, die Landingpage (!) sei nicht professionell genug, da zu schlicht und ohne Grafiken, Farben, Effekte etc. und daher könne man darüber sicher keine Kunden gewinnen…

Das ist aus Sicht des Internetmarketings mit dem Hintergrund, dass gerade jene Landingpages (!) aufgrund ihrer Schlichtheit die meisten Conversions erzielen, natürlich absoluter Blödsinn. Natürlich meinen es die meisten einfach nur gut mit dem Rat, doch die allermeisten Webdesigner – so hart es vielleicht klingen mag – haben einfach keine Ahnung von (Internet-) Marketing und sehen das Ganze immer nur aus der Designer-Sicht.

Würde ich persönlich auf solche Kritik reagieren und meine Landingpages plötzlich mit irgendwelchen Grafiken, tollen Blinkeffekten und sonstigen Spielereien bestücken, könnte ich davon ausgehen, dass meine Conversions sofort in den Keller gehen würden – und was hätte ich dann von dieser Kritik? Überhaupt nichts!

Nicht verrückt machen und testen, testen, testen…

Daher rate ich jedem, der wirklich nachhaltig erfolgreich sein will, Kritik und die Meinung der Zielgruppe anzunehmen und zu akzeptieren – aber nicht immer alles sofort auch über den Haufen zu werfen, nur weil mal einmal ein bestimmter Sachverhalt moniert wird, denn das kann tödlich sein für Ihren Erfolg – und letztlich zählt (fast) nur dieser!

Auch wenn Ihnen irgendwelche Neider versuchen weis zu machen, dass das, was Sie machen, falsch und schlecht ist, dann dürfen Sie sich davon nicht beirren lassen und dürfen Ihr Tun und Handeln nicht nach deren Ansichten ausrichten, denn im Endeffekt betreiben Sie (Internet-) Marketing für sich und Ihren Erfolg! Sie arbeiten für und mit Ihrer Zielgruppe – nicht, um den Neidern zu gefallen oder es diesen recht zu machen…

Wichtig ist, was Ihnen den Erfolg bringt und was Ihnen am meisten bringt und das finden Sie nur durch Umfragen direkt an Ihre Zielgruppe heraus, bei der Sie die Masse erreichen und nicht bloß einen und darüber hinaus verschiedene Splittests, die dann eine ganz deutliche Sprache sprechen!

Wenn ich meine Landingpages teste und das Ergebnis spricht im Beispiel eine deutliche Sprache, dass die schlichte Variante eine deutlich bessere Conversion aufweist, als die „wunderschöne“ Landingpage, dann ist das Fakt und durch noch so eindringliche Kritik einfach nicht wegzudiskutieren… :)

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