Wie in meinem Artikel über den Datenschutz bei Social-Media-Buttons vorgestern angekündigt, habe ich mir in den letzten Tagen mal die Zeit genommen, meine aktuell im Einsatz befindlichen Social-Media-Plug-ins und einige Widgets mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Dabei begutachtete ich fast alle meine Websites und bewertete den Plug-in-Einsatz nach Nutzen und Risiko. Dabei kam ich zu dem Schluss, dass sicherlich alle eingesetzten Plug-ins wirklich unnötig sind, aber fast alle sind bzw. waren durch Alternativen austauschbar oder ihr Wegfall ist verschmerzbar.

Jetzt gibt es meinen Blog ja schon ca. eineinhalb Jahre und in diesem Zeitraum konnte ich natürlich durchaus exakte Analysen heranziehen, inwiefern ein Widget nicht wirklich zog und das mit anderen Bereichen oder Widgets im Blog vergleichen.

Kurz und knapp: Was flog raus, was darf bleiben und was brauchte Alternativen? Warum eigentlich und ist jetzt wirklich alles rechtssicher?

Erst einmal möchte ich verdeutlichen, dass die aktuelle Diskussion um Social-Media-Plug-Ins von der Bezeichnung eigentlich nicht ganz korrekt ist, denn in den wenigsten Fällen handelt es sich bei den beanstandeten Buttons um echte Plug-Ins.

Vielmehr sind es Widgets und Buttons, die meist als iFrame von extern geladen werden und so ihre Arbeit auf einer Website verrichten. Echte Plug-Ins sind das meiner Meinung nach nicht, aber das nur nebenbei.

Um es jedoch vorweg zu nehmen: Ein echtes Plug-in, welches den Datenschützern ebenfalls ein Dorn im Auge ist, ist und war das Anti-Spam-Plug-in Akismet für WordPress.

In den letzten Monaten testete ich die kostenlose Alternative Anti-Spam-Bee von Sergej Müller bereits erfolgreich und zufriedenstellend auf meiner offiziellen Infoseite und gab daher auch Akismet nun endgültig einen Tritt in den Hintern. :D

Im Folgenden werde ich kurz und knapp (hoffentlich, *lach*) aufzeigen, welche Widgets und Buttons vorerst dran glauben mussten, wieso das so ist und durch welche Alternativen ich diese gegebenenfalls ersetzt habe.

Was musste weg und warum?

Das Fan-Widget für Facebook und Networked Blogs

Besonders zwei Widgets, die mir ehrlich gesagt selbst schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge waren, konnten nun endlich weg. Ich schreibe deshalb „konnten“, weil ich aus irgendwelchen Gründen immer wieder nach einem Grund gesucht hatte – Sie kennen das vielleicht!? ;-) Jedenfalls hat es in der Sidebar u.a. Platz verbrannt, also musste es nun weg.

Hierbei ging es um die beiden Facebook-Widget zum Fan werden und das Widget für Networked Blogs im rechten Bereich. Ganz ehrlich: „Networked Blogs“ scheint irgendwie eingeschlafen und aus Sicht eines Bloggers nicht wirklich interessant, dieses Widget auf dem eigenen Blog zu platzieren.

Denn was passiert? Das Widget gibt anderen Lesern und Bloggern die Möglichkeit, meinem Blog zu folgen und dadurch werden verschiedene Blogs miteinander „vernetzt“. Das mag auf der einen Seite vielleicht einen kleinen viralen Effekt haben, doch anderen Blogs folgen oder selbst gefolgt zu werden, das kann man auch auf andere Art und Weise außerhalb der eigenen Website gut realisieren. Das war Grund genug für mich, dieses Widget zu entfernen.

Wie im Artikel von vor 2 Tagen bereits angedeutet, sollte es für einen Blogger & Co im Bezug auf Social Media höchste Priorität sein, Besucher aus Facebook & Co herauszuziehen ins eigene, externe Projekt und nicht umgekehrt. Daher war auch das Fan-Widget letztlich nicht so relevant, als dass es das Wert wäre, eine Abmahnung deshalb zu riskieren.

Weil es mir aber durchaus wichtig ist, innerhalb von Facebook eine Fangemeinde aufzubauen, habe ich mich einfach für eine direkte Verlinkung entschieden, die es interessierten Lesern dann dennoch erlaubt, Fan auf Facebook zu werden.

Aufmerksame Leser meines Blog oder auch meiner Infoprodukte erkennen, dass auch hier wieder die Priorität letztlich darin liegt, die Nutzer aus Facebook sofort wieder „herauszuziehen“, um die Abhängigkeit des Netzwerks einzudämmen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Das Google-Plus-Widget zum Folgen

Klein und unscheinbar versteckt hatte ich seit der Einführung von Google Plus ein dazugehöriges Widget unten im Footer meines Blogs platziert. Da man hier schlecht tracken kann, woher neue Follower bei Google Plus kommen, kann ich nicht genau sagen, ob der recht starke Zuwachs in den letzten Wochen und Monaten wirklich am Widget lag, aber auch dieses ist erst einmal weg.

Dieses Widget war sowieso kein original Google-Plus-Widget, sondern eine Lösung eines Drittanbieters, da Google meines Wissens noch immer keine eigenen Widgets anbietet – zumindest nicht ausgereift. Es wird sich zeigen, was sich hier noch tut.

Verschiedene Widgets für den Social Proof

Ich hatte noch verschiedene kleinere Widgets im Einsatz, die vor allem aus Gründen des Social Proof im Einsatz waren. Da diese Widgets glücklicherweise schon vor längerer Zeit in diversen Splittests gegeneinander getestet wurden und dort Verbesserungen von nahezu plus/minus Null (also gleiche Ergebnisse) auswarfen, werden sie wohl zu verschmerzen sein.

Social-Media-Buttons Facebook, Twitter und Google Plus

Neben verschiedenen Plug-Ins und Widgets der sozialen Netzwerke, die schon beim Besuch einer Website fleißig Daten sammeln, sind in letzter Zeit ja besonders die Buttons der drei größten Social Networks unter Beschuss: Facebook, Twitter und Google Plus.

Zweifelsfrei sind diese drei Plattformen neben reinen Kontaktnetzwerken, wie Xing oder LinkedIn etc. die wohl wichtigsten und effektivsten Netzwerke, um erfolgreiches Online-Marketing zu betreiben.

Daher wollte und will ich nicht komplett darauf verzichten, den viralen Effekt dieser Buttons unter den Artikeln im Blog für mich zu nutzen. Also war die Frage, wie ich den Datenschutz oder zumindest die im Zuge dessen angemahnten Aspekte, und den Einsatz dieser Buttons vereinen kann.

Im Zuge meiner Recherche stieß ich dann auf zwei sehr interessante Blog-Posts von Peer Wandiger*, die er auf einem seiner Projekte veröffentlichte. Darin zeigt der Blogger und gelernte Webdesigner, wie er sich alternative Buttons gebastelt hat und wie das eigentlich jeder selbst kann.

Doch was ist der Unterschied zwischen den herkömmlichen Buttons und diesen eigenen? Ganz einfach: Es wird immer wieder vor allem die Tatsache angemahnt, dass die derzeit kursierenden Buttons schon beim Betreten der normalen Website fleißig Daten sammeln und der Besucher quasi keine Möglichkeit hat, dies im Vorfeld zu verhindern.

Ziel dieser Buttons war es also, das Teilen/Liken eines Artikels auch weiterhin zu ermöglichen, jedoch nicht mehr als eingebettetes Plug-In, sondern als normaler, (fast) statischer und externer Link, der beim eigentlichen Besuch des Blogs noch keine Daten erhebt.

Wie Sie unten sehen können, ist es auch weiterhin möglich, einen Artikel auf den größten Plattformen zu teilen und sogar ein Counter wird daneben weiterhin angezeigt. Aber es werden eben keine Daten mehr gesammelt. Darunter ist dann noch eine kleine Info platziert.

Problem gelöst und nun wirklich rechtssicher?

Ob diese Art der Buttons jetzt tatsächlich vollkommen rechtssicher ist? Wer weiß das schon und im Prinzip gibt es im Internet immer irgendwas, das aus den verschiedensten Gründen nicht 100% passt, aber zumindest verhindert diese Lösung das Sammeln von Daten bereits beim Besuch der Website.

Ich persönlich werde meine Buttons, die momentan eigentlich nur aus Links bestehen, auch noch grafisch untermalen, wenn ich etwas Zeit dafür habe. Vielen Dank jedenfalls an dieser Stelle für die Mühe und das Bereitstellen der Codes an Peer:

» Blogprojekt.de – Social Network Buttons im Eigenbau…
» Blogprojekt.de – Google Plus Button selber bauen…

Der Facebook-Button scheint nicht korrekt zu funktionieren!

Die Buttons für Google Plus und Twitter funktionierten eigentlich auf Anhieb einwandfrei, doch der Button für Facebook schien bezüglich des Zählers für die bisherigen Likes nicht zu funktionieren. So konnten die Stats der Facebook-API mit dem Code bei Peer Wandiger* aus irgendwelchen Gründen nicht ausgelesen werden, sodass der Zähler hier nicht aktualisiert wurde.

Doch mit etwas Eigenarbeit konnte ich zumindest bei mir auch dieses Problem lösen, sodass jetzt eigentlich alle drei Buttons einwandfrei funktionieren müssten!? ;-) Wer den entsprechenden Code will oder braucht, der kann sich gerne bei mir melden – wenn das Interesse allgemein groß sein sollte, werde ich ihn auch gerne hier posten…

Fazit

Ich bin niemand, der immer sofort alles über den Haufen wirft, weil irgendwo mal eine Änderung kommt oder eine bestimmte Methode angezweifelt wird. Meine Philosophie ist immer: Der Erfolg gibt mir und dem System recht…

Doch in diesem Fall geht der Hickhack um den Datenschutz im Social Media* schon ein gefühltes Jahrhundert und nervt eigentlich nur noch, wenn ich ehrlich bin. Also war in diesem Fall eine Analyse und Abwägung zwischen Nutzen, Risiko und Sinn angebracht.

Ob das alles – und insbesondere die alternativen Buttons – wirklich rechtssicher ist oder ob sich in diesem Bereich bzgl. Social Media noch mehr tut oder ob es gar endlich einmal zu einem klaren Machtwort kommen wird, bleibt abzuwarten.

Jedenfalls sollte ein Internetunternehmer in der Regel Besseres und Wichtigeres zu tun haben, als darauf zu warten, bis sich etwas tut. Dann mache ich lieber selbst Nägel mit Köpfen, was meine eigenen Projekte betrifft…

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