Heute einmal ein etwas kürzerer Artikel – hoffentlich. ;-) Und dennoch geht es um ein Thema, welches für Sie ganz wichtig ist, wenn Sie versuchen, sich im Internet eine eigene Liste aufzubauen.

Nein, ich möchte Ihnen hier jetzt nicht noch einmal mit Floskeln auf den Wecker gehen oder dem mittlerweile sicherlich allbekannten Satz „Das Geld liegt in der Liste“ – upps, da ist er doch schon wieder – nein, obwohl dieser Satz sehr wahr ist, geht es heute nur sekundär darum.

Hier geht es heute um das Thema Spam und der etwas provokanten Frage, ob die meisten Internetmarketer doch Spam versenden, obwohl sie eigentlich das rechtssichere DOI-Verfahren anwenden!?

Was ist eigentlich Spam?

Als Spam-Mails werden vereinfacht ausgedrückt jene Emails bezeichnet, die ohne vorherige Zustimmung durch den Empfänger verschickt werden – vor allem dann, wenn diese Werbung oder Produktanpreisungen enthalten.

Um dieser Problematik zu entgehen, gibt es das sogenannte DOI-Verfahren (Double-Optin-Verfahren), bei dem der Empfänger nach seinem Eintrag in einen Newsletter zunächst eine Bestätigungsmail erhält, in der sich ein Link befindet, den der Nutzer anklicken muss, um dem Empfang von Newslettern zuzustimmen.

Vor allem ist dieses Verfahren wichtig und nützlich, damit sich auch niemand Drittes einfach mit einer fremden Email-Adresse in einen Newsletter eintragen kann, sondern ausschließlich der Eigentümer des jeweiligen Email-Kontos und der dazugehörigen Adresse.

So weit, so gut, solange also ein Internetmarketer beim Listenaufbau mit eben jenem rechtssicheren Verfahren operiert, sollte alles seine Richtigkeit haben und er kann absolut spamfrei professionelles E-Mail-Marketing betreiben.

Weiß der Nutzer eigentlich immer, was ihn erwartet?

Schon rein aus rechtlichen Gründen und somit aus eigenem Interesse wendet auch jeder seriöse Internetmarketer dieses DOI-Verfahren an – keine Frage. Was mir aber erschreckend häufig auffällt, ist die Tatsache, dass es durchaus viele Marketer gibt – querbeet durch alle Branchen – bei denen man (zumindest als unerfahrener) Nutzer im Vorfeld überhaupt nicht erkennt, dass man sich in einen Newsletter einträgt.

Und ist dies der Fall, wird ein Nutzer also im Vorfeld nicht darüber unterrichtet, dass er sich in einen Newsletter einträgt, dann kann man doch die Frage stellen, ob ein darauf folgender regelmäßiger Newsletterversand dann nicht doch Spam ist.

Zum Verständnis: Wenn ein Betreiber einer Website, zum Beispiel einem Blog, einen ganz normalen neutralen Newsletter anbietet und dabei lediglich mit einem kleinen Formular auf jenen verweist, so ergibt sich ein Newslettereintrag natürlich bereits aus der Tatsache heraus, dass es eben ein solcher ist.

Fakt ist aber auch, dass man sich im Online-Marketing besonders schnell und effektiv eine eigene große E-Mail-Liste aufbauen kann, indem man seinen Nutzern ein besonderes, möglichst hochwertiges Geschenk zukommen lässt.

Und genau hier beginnt meine Frage nach Spam Kontur anzunehmen: Denn was mir – wie oben schon angeschnitten – erschreckend oft auffällt ist, dass viele Marketer hier überhaupt nicht darauf hinweisen, dass sich der jeweilige Nutzer im Zuge dessen auch in den Newsletter des Anbieters einträgt.

Das Einzige, was in 99 % der Fälle zu sehen ist, ist die typische Bemerkung, dass man Spam hasse und die Daten absolut sicher sind. Doch das sind aus meiner Sicht absolut selbstverständliche Dinge, die jedoch noch lange nicht darauf schließen lassen, dass man sich hier in einen Newsletter einträgt.

Folglich weiß man dies als unerfahrener Nutzer gar nicht und stimmt meines Erachtend dem Erhalt solcher Newsletter überhaupt nicht zu. Demnach wäre das dann Spam!?

Ehrlichkeit bringt auch mehr Umsatz!

Doch wieso wird nicht einfach erwähnt, dass sich der Nutzer mit der Anforderung auch in den kostenlosen Newsletter einträgt? Hat man Angst vor (stark) sinkenden Conversions? Vermutlich… und vielleicht ist dies auch gar nicht so unbegründet, doch wenn man sich etwas näher mit der ganzen Sache beschäftigt, dann könnte man zu der Einsicht gelangen, dass es langfristig vermutlich eher von Vorteil sein kann, wenn man den Newsletterversand von Beginn an klar kommuniziert.

Denn wie ich bereits vor einiger Zeit hier in meinem Artikel „Mehr Umsatz durch die Abfrage des Namens“ verdeutlicht hatte, spielt es nicht immer ausschließlich eine Rolle, wie viele Nutzer sich in einen Newsletter eintragen, sondern wie ernsthaft diese es tun.

Grund dafür ist auch hier, dass Menschen, die sich ernsthafter und aus freiem Willen in einen Newsletter eintragen, später auch sehr viel wahrscheinlicher Produkte von Ihnen kaufen, Leistungen in Anspruch nehmen, Ihre Blog-Artikel und Publikationen lesen usw.

Auch ein Vermerk erst in der Bestätigungsmail, dass den Nutzer ein Newsletter erwartet, wäre in dieser Hinsicht nicht vorteilhafter. Vermutlich wäre die Eintragungsquote selbst natürlich wieder um einiges höher, doch dafür wird die Bestätigungsquote (und die ist ja entscheidend) massiv sinken.

Und dann haben Sie nicht nur „schlechte“ Leads in Ihrer Liste, sondern überhaupt keine, weil die Nutzer einfach nicht bestätigen, was dann zusätzlich – zumindest für eine gewisse Zeit – Ihre Datenbank mit nichtbestätigten Einträgen zumüllt.

Natürlich möchte ich betonen, dass Sie bei solchen Dingen immer selbst eigene Tests durchführen sollten und Sie sollten immer Ihre eigenen Erfahrungen machen. Ich kann Ihnen immer nur meine Meinung und Erfahrung schildern.

Doch glauben Sie mir: Wenn Sie Ihren Besuchern von Anfang an klar kommunizieren, dass sich diese auch in Ihren Newsletter eintragen, dann wird die Conversion-Rate vielleicht etwas sinken, doch Sie werden sich dadurch eine sehr hochwertige Liste aufbauen, in der sich dann fast ausschließlich Menschen befinden, die dann zum einen Ihre Newsletter gerne empfangen und zum anderen auch wirklich an dem interessiert sind, was Sie publizieren.

Update: An dieser Stelle muss ich (leider) drauf hinweisen, dass hier gerne kontrovers, aber eben konstruktiv und sachlich, gepostet werden darf. Aber „Anbieter-Bashing“, fehlplatzierte/unwahre Aussagen und „Luft machen am Thema vorbei“ haben hier nichts verloren.

Leider wird der eigentliche Sinn und Inhalt des Artikels nicht immer richtig interpretiert – schade. Statt sich beispielsweise über Dinge wie „aggressives“ Marketing oder E-Mail-Marketing an sich und so weiter zu beschweren, sollte man sich lieber ein Beispiel daran nehmen, davon lernen und das Ganze für sein Business adaptieren. ;-)

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