…wenn Sie nicht endlich handeln, statt ewig herum zu diskutieren!

Ich weiß, die Headline dieses Artikels klingt böse. Böse und provokant, soll Sie jedoch dazu bewegen, den Artikel aufmerksam zu lesen, um so für sich wichtige Rückschlüsse und Erkenntnisse daraus ziehen zu können:

Erst einmal muss ich feststellen, dass es sich richtig gut anfühlt, nach dem „kleinen“ Gastartikel-Marathon endlich mal wieder selbst etwas ausführlicher zu schreiben – und gleich möchte ich mit einem ständig präsenten Thema des Online-Marketings einsteigen…

Das Thema First-Cookie oder Last-Cookie sorgt immer wieder für Zündstoff und eigentlich sollte man meinen, dass es bereits zu Genüge durchgekaut wurde; und dennoch zeigt sich in der Praxis, dass dem in Teilen doch nicht so ist.

Meiner Meinung nach wird das Thema sowieso viel zu sehr aufgebauscht und das ist der Grund dafür, dass sich besonders Einsteiger oder sog. kleine Affiliates darin verlieren, statt endlich Geld damit zu verdienen – nämlich im Affiliate-Marketing.

Sie werden letztlich IMMER zu den Verlierern gehören, wenn Sie nicht endlich handeln, statt zu diskutieren… – doch um was geht es überhaupt?

Nun, im Affiliate-Marketing geht es darum, Produkte oder Dienstleistungen eines Anbieters zu empfehlen und dafür für jeden Verkauf oder auch einen Newslettereintrag etc. eine zuvor festgelegte Provision zu erhalten.

Insgesamt eine richtig lukrative Verdienstmöglichkeit im Internet, doch in diesem Artikel soll es jetzt nicht darum gehen, zu erklären, was Affiliate-Marketing ist. Vielmehr geht es heute um die Art und Weise der jeweiligen Cookiebehandlung bei einem Partnerprogramm bzw. in einem Netzwerk.

Grundsätzlich kommt ein Besucher über Ihre Website oder Ihren Newsletter auf das von Ihnen beworbene sowie empfohlene Angebot des Anbieters (Merchant). Der Besucher kauft dort nun beispielsweise irgendein Produkt und Sie erhalten dafür umgehend Ihre verdiente Provision. Das können beispielsweise 5 oder 10 Prozent des Umsatzes sein.

Doch wie weiß der Anbieter oder das Affiliate-Netzwerk nun, dass dieser Besucher auch tatsächlich von Ihnen geschickt wurde und Sie die Provision dafür verdient haben – und nicht etwa ein ganz anderer Nutzer, der diesen Kunden geschickt hat?

Ganz einfach: Schon beim Besuchen der Anbieter-Website, wird Ihnen der Besucher zugewiesen, was über das sogenannte Trackingverfahren geschieht. Neben einigen anderen Möglichkeiten des sogenannten Trackings, erfolgt diese Zuweisung meist über sogenannte Cookies.

Cookies sind kleine Dateien, die heutzutage fast überall im Internet über jede Website auf dem Computer des Internet-Nutzers erzeugt und abgespeichert werden. In diesen Cookies befinden sich dann die entsprechenden Informationen darüber, dass Sie den Besucher X geschickt hatten und damit auch die Provision erhalten.

Diese Cookies haben zudem eine vordefinierte Laufzeit, die vom jeweiligen Merchant abhängig ist und liegt in der Regel bei 30, 60 oder auch 90 Tagen, was bedeutet, dass der Besucher X innerhalb dieses Zeitraums wiederkehren und einen Kauf tätigen kann, während Sie dann auch tatsächlich die Provision dafür erhalten.

First-Cookie vs. Last-Cookie? Die ewige Diskussion!

Üblicherweise gibt es zwei häufige Arten der Cookiebehandlung (also wie Cookie behandelt werden). Dabei unterscheidet man u.a. zwischen dem First-Cookie- und dem Last-Cookie-Prinzip, was in Teilen der Affiliate-Gemeinde immer wieder für heftige Diskussionen sorgt.

Was hat es damit auf sich? Nun, beim sogenannten First-Cookie-Verfahren steht dem Affiliate die Provision für einen Verkauf zu, über den der Besucher X als erstes auf das jeweilige Angebot aufmerksam geworden ist. Das bedeutet, dass dem Affiliate hier seine Provision innerhalb der Cookielaufzeit sicher ist, egal, ob der Besucher zu einem späteren Zeitpunkt erneut über einen anderen Affiliate auf das selbe Angebot aufmerksam wird.

Beispiel:

Nehmen wir an, Sie machen Werbung für ein bestimmtes Produkt und schicken Ihren Besucher X über Ihren Partnerlink auf ein Produktangebot. Das geschieht im First-Cookie-Verfahren und der Besucher kauft nicht sofort etwas ein.

Nehmen wir weiter an, das Cookie hat eine Laufzeit von 30 Tagen und innerhalb dieser Zeit wird der selbe Besucher X durch einen anderen Affiliate und dessen Partnerlink erneut auf dieses selbe Angebot geschickt. In diesem Fall bleibt Ihr Cookie bestehen und sollte der Besucher X auf diese zweite Empfehlung hin kaufen, werden Sie Ihre verdiente Provision dafür erhalten – denn schließlich waren Sie es, der den Besucher X zum ersten Mal darauf aufmerksam gemacht hatte.

Die andere Möglichkeit jedoch ist das sogenannte Last-Cookie-Verfahren, bei dem die Provision für einen Verkauf dem Affiliate zusteht, über den der Besucher X als letztes auf das jeweilige Angebot aufmerksam geworden ist. Das bedeutet wiederum, dass dem Affiliate hier seine Provision innerhalb der Cookielaufzeit nicht sicher ist, denn trotz der Laufzeit, kann das Cookie später jederzeit überschrieben werden.

Beispiel:

Nehmen wir an, Sie machen Werbung für ein bestimmtes Produkt und schicken Ihren Besucher X über Ihren Partnerlink auf ein Produktangebot. Das geschieht nun im First-Cookie-Verfahren und der Besucher kauft nicht sofort etwas ein.

In diesem Fall kann es – unabhängig von der Cookielaufzeit – jederzeit passieren, dass der selbe Besucher X durch einen anderen Affiliate und dessen Partnerlink erneut auf dieses selbe Angebot geschickt wird. In diesem Fall wird Ihr Cookie sofort automatisch überschrieben und sollte der Besucher X auf diese zweite Empfehlung hin kaufen, werden Sie Ihre verdiente Provision nicht erhalten, sondern der andere Affiliate.

Was ist fairer? First-Cookie oder Last-Cookie?

Die Frage, welches Verfahren nun fairer ist, stellt sich eigentlich fast schon seit Beginn im Affiliate-Marketing*. Stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor:

Ein Affiliate A macht sich die Mühe und setzt eine wunderbare Follow-Up-Kampagne auf (zum Beispiel über seinen Newsletter) und schreibt seine Interessenten vier Mal an, während er ihnen Produkt XY empfiehlt über seinen Partnerlink. Weil jede Nutzer anders reagiert, kann es also nun sein, dass diese vier Mailings nicht ausreichen, um Besucher X von einem Kauf zu überzeugen. Dennoch lässt es der Affiliate A sein und kümmert sich wieder um andere Projekte.

Was Affiliate A nicht weiß ist, dass Besucher X mit nur einer weiteren fünften Mail überzeugt gewesen wäre. Affiliate B entschließt sich nun, ebenfalls das entsprechende Produkt zu empfehlen und zufälligerweise ist Besucher X auch dessen Interessent. Was passiert? Besucher X kauft sofort das Produkt über den Partnerlink von Affiliate B!

Wer jetzt die Provision dafür bekommt, hängt ausschließlich davon ab, welches Cookie-Verfahren bei dieser Empfehlung galt:

Beim First-Cookie-Prinzip kann Affiliate A aufatmen, denn er bekommt die Provision für Besucher X trotz der letzten Empfehlung von Affiliate B, während dieser in diesem Fall leider leer ausgeht. Beim Last-Cookie-Prinzip jedoch geht Affiliate A leer aus, während sich Affiliate B aufgrund nur einer einzigen Mail auf seine Provision für Besucher X freuen kann.

Sie sehen also: In beiden Fällen geht einer als Verlierer hervor, doch welches Verfahren jetzt fairer ist, erhitzt immer wieder die Gemüter unter den Affiliates. Denn während die Befürworter des First-Cookie damit argumentieren, dass schließlich die erste Empfehlung entscheidend ist, argumentieren die Befürworter des Last-Cookie genau umgekehrt.

Doch welche Variante ist nun fairer und vor allem: Welcher der beiden Affiliates hat jetzt wirklich besseres, intensiveres Marketing betrieben bzw. welcher Affiliate hatte nun mehr Vorarbeit investiert?

Fakt ist: Diese Frage kann niemand mit Gewissheit beantworten, denn es wird immer Menschen geben, die sagen, dass Affiliate A die Provision verdient hätte und eben Menschen, die sagen, dass Affiliate B die Provision verdient hätte.

Somit ist es absolut müßig, sich mit dieser Frage ernsthaft lange zu beschäftigen, denn beide Verfahren haben Vor- und Nachteile und in beiden Fällen wird einer davon als Verlierer hervorgehen, denn einer bekommt die Provision und einer eben nicht.

Sehr viel wichtiger ist – was ich hier immer wieder deutlich mache – die Konzentration und die Fokussierung auf das eigene Business, denn nur so wird man wirklich erfolgreich.

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