Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander – zumindest hört und liest man das in den letzten Monaten, ja Jahren, immer und immer wieder. Zumindest ist es der subjektive Eindruck vieler Menschen.
Fakt ist aber, dass Reichtum auch immer etwas individuell definierbar ist. Denn was ist Reichtum? Muss man Reichtum immer an Millionen festmachen? Meiner Meinung nach besteht Reichtum aus mehreren Aspekten und nicht rein aus Geldwerten, über die man verfügen kann.
So kann man aus meiner Sicht Reichtum in mehrere Bereiche unterteilen. Diese Bereiche sind natürlich auch Geldwerte, aber eben auch Zeit, Unabhängigkeit, Zufriedenheit, Gesundheit und Freiheit. Natürlich müssen diese einzelnen Aspekte zusammenwirken, denn nur dann können Sie meiner Meinung nach greifen und wirken.
Denn was bringt der finanzielle Reichtum, wenn der gesundheitliche nicht gegeben ist? Was bringt der gesundheitliche Reichtum, wenn der ausbleibende finanzielle Reichtum diese bedroht? Und ohne diese ist der Reichtum der Zufriedenheit auch nicht unbedingt gegeben, denn wer ist schon zufrieden, wen er nicht gesund ist. Und in diesem Fall wiederum kann man nicht von Freiheit sprechen, wenn man durch fehlende Gesundheit eingeschränkt ist.
Das lässt den Schluss zu, dass es nun doch letztlich der finanzielle Reichtum ist, der zwangsläufig alles steuert. Denn nicht umsonst steht das sehr bekannte Sprichwort “Geld regiert die Welt” seit sicherlich Jahrhunderten.
Aber finanzieller Reichtum muss nicht durch Millionenbeträge definiert sein, sondern mehr durch den richtigen Umgang mit Geld, der gelernt sein will, aber von jedem umgesetzt werden kann.
Wissen Sie, dass die Tatsache, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, wesentlich davon abhängt, wie die jeweilige Gruppe mit ihrem Geld umgeht und was diese dafür kauft?
Den entscheidenden Unterschied macht hier das, was man für sein Geld kauft. Im Wesentlichen gibt es hier 3 Arten, nämlich Kram und Schrott, den niemand braucht, Verbindlichkeiten, die eigentlich nur Geld kosten und eben Vermögenswerte, die Geld generieren, also Einkünfte schaffen.
Warum die Armen immer ärmer werden
Ich stelle hiermit einfach die provokante These auf, die besagt, dass Arme Dinge kaufen, die eigentlich niemand braucht – zumindest nicht zum Überleben. Billige Produkte, die gekauft werden, weil es halt gerade Schnäppchen waren. Schnäppchen aus Flohmärkten, Kramläden und Trödelmärkten, die man sich im Moment des Kaufes nicht entgehen lassen wollte.
Das alles sind Dinge, die im Endeffekt später sinnlos in der Wohnung herum stehen und hängen, mit der Zeit sogar Plätze belegen, die für wichtigere Dinge benötigt werden und die im Endeffekt keinen wirklichen Wert besitzen.
Diese Menschen rechtfertigen diese Käufe immer damit, dass die Produkte ja billig waren – natürlich waren sie das, aber das werden sie auch in aller Regel für immer bleiben. Ich möchte diese Gruppe von Menschen keinesfalls diskriminieren oder vorführen, aber es soll aufzeigen, dass oftmals das Kaufverhalten dafür verantwortlich ist, dass es am Ende des Monats knapp wird.
Warum die Mittelschicht nicht voran kommt
Die Mittelschicht besteht aus Menschen, von denen die Gesellschaft im Allgemeinen glaubt, diese seien reich. Ok., den Menschen in der Mittelschicht geht es sicherlich (sehr) gut, doch die Tatsache, dass diese Menschen zwar keinen Ramsch kaufen, aber in der Regel Verbindlichkeiten, die Geld kosten, sorgt dafür, dass sie auch in jener Mittelschicht bleiben.
Verbindlichkeiten sind Anschaffungen, die Geld kosten. Das können zum Beispiel Boote sein, Autos, Häuser (beschränkt), Urlaube usw. – eben Luxus. Natürlich ist ein gewisser Teil davon wichtig, denn schließlich soll man auch leben. Doch wenn man es übertreibt, so schafft man immer mehr Verbindlichkeiten und sorgt dafür, dass man seine Einkünfte zu keiner Zeit wirklich vermehrt.
Denn mit einem Teil der monatlichen Einkünfte bestreitet die Mittelschicht die regelmäßig anfallenden Fixkosten und schiebt den Rest in Luxus. Auf diese Weise decken die Einkünfte gerade so die Ausgaben oder werden sogar noch überstiegen, was dazu führt, dass Menschen in der Mittelschicht, wie auch die Armen, ausschließlich dazu arbeiten gehen und Geld verdienen, um ihre Verbindlichkeiten zu decken.
Warum dir Reichen immer reicher werden
Was machen aber die Reichen und vor allem: Warum werden die Reichen immer reicher? Reiche kaufen weder Unsinn und billige Produkte, die niemand braucht, noch Verbindlichkeiten im Überfluss.
Reiche kaufen sog. Vermögenswerte, die dafür sorgen, dass weiter Geldwerte geschaffen werden und sich deren Einkünfte somit weiter vermehren. Vermögenswerte sind Dinge, die Ihnen Geld zahlen, statt solches zu kosten. Zu ihnen können beispielsweise Aktien gehören, Wertpapiere, Kapitalanlagen, Immobilien – aber auch Bildung!
“Sie glauben, Bildung sei teuer? Was glauben Sie dann wie teuer Dummheit ist?”
Bildung ist ein hohes Gut und ein echter Vermögenswert. Ein Vermögenswert, der mehr Einkünfte generiert, denn wenn Sie lernen und sich weiterbilden, dann können Sie dieses Erlernte auch anwenden und damit Einkünfte produzieren.
Einen sehr prägenden Satz predigt und lebt auch Alex S. Rusch schon seit über 20 Jahren, der da lautet: “Geben Sie mindestens so viel für Ihre Weiterbildung aus wie für Ihr Auto…”
Sie sollten also in Ihre (Weiter-) Bildung investieren und lernen, sich Wissen und Know-How aneignen, welches Sie dann einsetzen können, um Ihre Einkünfte so zu vermehren.
Fazit und: Zu welcher Gruppe gehören Sie?
Natürlich sind diese Thesen recht provokant und gewagt und selbstverständlich ist es auch eine Frage der Möglichkeit, auch Vermögenswerte anschaffen zu können und hier klafft nicht nur die Schere zwischen Arm und Reich auseinander, sondern oft auch Theorie und Praxis.
Aber was ich hiermit erreichen möchte ist, aufzuzeigen, dass man auch im Kleinen ansetzen kann, darauf zu achten, weniger wertlosen Ramsch zu kaufen, die Investitionen in Verbindlichkeiten im Rahmen zu halten und statt dessen das Augenmerk vermehrt auf die Anschaffung von Vermögenswerten zu richten – wie beispielsweise Bildung.
Zu welcher Gruppe würden Sie sich zählen? Kaufen Sie eher Ramsch, verlieren Sie sich im gezielten Erwerb von Verbindlichkeiten oder schaffen Sie bereits Vermögenswerte?
Es gibt noch viele Gründe mehr, die den Rahmen hier sprengen würden. Höhere Kraftstoffpreise, regelmäßig steigende Energiepreise, steigende Mietkosten oder steigende Beiträge zur Sozialversicherung bei gleichzeitiger Leistungseinschränkung (Medikamente, Rentenzusatzversicherung, Kostenübernahmeverweigerung bei Behandlungen, die früher bezahlt worden sind uvm.). Selbstverständlichkeiten des Staates wie die Sicherung der Altersvorsorge müssen durch zusätzliche, private Vorsorgen gestützt werden. Viele rutschen dadurch von der Mittelschicht in die Unterschicht. Wer mal 5000 DM netto verdient hat, war damals ein König der Mittelschicht. Was sind dagegen heute 2500 Euro? Der Wert ist nicht annähernd so hoch und gleichzeitig werden Jobs mit solchen Bezahlungen immer seltener. Klüngel, Kitsch und überflüssige Sachen wurden schon immer gekauft. Das kann also nicht der wahre Grund für den Wandel unserer Gesellschaft sein. In den 90ern sah es noch anders aus und Flohmärkte waren auch da sehr gut besucht…
Gruß, Kay
Hallo Kay Steeger!
Ja, da hast du ja vollkommen recht. Ich schreibe ja im Artikel auch, dass Theorie und Praxis hier wie so oft auseinandergehen. Die wahren Gründe sind immer individuell zu betrachten. Es ist einfach eine kleine philosophische Niederschrift… ;-)
…sehr guter artikel. Generell ist das Thema “Geld” sehr wichtig. Dein Leben steht und fällt mit den Zahlen auf Deinem Konto. Es sollte in Schulen ein Pflichtfach geben, wie man lernt mit Geld umzugehen, Werte schafft und Verantwortung übernimmt….für die die Nichts haben. Dann bräuchte man keine Bankberater die einem aufschwätzen wie man Reich wird und selber einen Angestelltenposten hinter dem Schreibtisch besitzen.
Gruss
Michael
Guten Tag aus Nürnberg,
ich bin eigentlich auch der selben Meinung wie der Michael.
Der richtige Umgang mit dem Geld “muss” frühzeitig beginnen.
Aber die Aufgabe der Eltern kommt natürlich “vor” der Schule.
Und noch etwas: Viele Menschen kaufen tatsächlich Dinge,
die sie überhaupt nicht brauchen… Eine böse Teufelsfalle ;)
Mein Tipp zum Schluss: Der Mensch erntet, was er gesät hat!
Mit den wunderschönsten Grüßen von Gülay
Meine vollste Zustimmung zu diesem Artikel. Hinzufügen möchte ich noch das unterschiedliche Mindset der Reichen. Diese sind davon überzeugt, Mehrwert zu liefern, sie glauben an ihren Erfolg und tuen was auch immer nötig ist, um ihre Ziele zu erreichen. Rückschläge werden weggesteckt und aus Fehlern gelernt.
Dem Thema Schule stimme ich ebenfalls zu. Es hiess bei uns immer nicht für die Schule lernen wir, sondern fürs leben. Leider habe ich während meiner Schulzeit nichts gelernt, was ich fürs leben wirklich brauchen könnte.
Genau deshalb ist lebenslanges Lernen so wichtig. Wir haben IMMER die Möglichkeit unser Leben zum besseren zu verändern, etwas zu erreichen, wenn wir uns die richtigen Fragen stellen, und die Antworten zu finden versuchen, die uns weiterbringen.
Ich glaube, viele finanziell wohlhabende Menschen haben einfach ein höheren Bildungsgrad und es so zu besseren Positionen geschafft. Oder Sie haben einfach eine gute Idee gehabt und auch umgesetzt.
Mir kommt es zudem so vor, dass die ärmeren Menschen eher nörgeln und wenig bewegen. Entweder aus Faulheit oder einfach weil sie nicht weiter wissen. Gerade heute ist das Gründen so einfach wie nie, ich finde das muss in der Schule schon ganz anders angegangen werden, so dass die Menschen einen viel höheren Anspruch auf sich selbst haben. Die Chinesen machen es vor und laufen dem faulen Westen in 30-50 Jahren den Rang ab. Vielleicht sogar früher, wer weiß das schon.
Es gibt viele Menschen, die über ihre Verhältnisse leben und mehr ausgeben als sie verdienen. Viele “investieren” aber auch in nutzlosen Konsum bzw. teure Statussymbole.
Bei den Reichen ist es sicherlich auch so, dass sie besser mit Geld umgehen und an der einen oder anderen Stelle auch einen Informationsvorsprung haben, den sie nutzen.
Man kann natürlich jetzt viele Gründe finden warum die Armen immer ärmer werden und die Reichen immer reicher.
Man muss aber auch sagen dass die „Armen“ (wie immer man das definiert) nicht unbedingt unglücklich damit sind. Schaut man sich die Menschen in den Urwäldern in Südamerika an, so sind diese trotz harter Arbeit nicht unglücklich. Unglücklich wird man nur über Neid. Wenn der andere mehr hat als man selbst. Wenn man aber nicht weiß wie viel der andere hat, ist man nicht unglücklich. Ganz nach dem Motto: was man nicht weiß macht ein auch nicht heiß.
Übrigends für einen Millionär ist es genauso schwer Milliardär zur werden wie für einen Armen zum Millionär. Dies beruht u.a. auf dem Zipfschen Gesetz.