Dass KI-Text-Bots – im besonderen Maße ChatGPT – Jahre lang mit Informationen und Inhalten Dritter trainiert sowie gefüttert wurden, ist längst bekannt. Wie genau und vor allem aus welchen tatsächlichen Quellen das geschah, ist allerdings nach wie vor weitestgehend ungewiss. Ein US-Anwalt verklagt nun die Macher von ChatGPT wegen Diebstahls auf Schadenersatz in Milliardenhöhe.
ChatGPT bedient sich, unter anderem, um Texte zu erstellen, einer riesigen Datenbank, die über viele Jahre hinweg gefüttert wurde. Die Daten stammen aus unzähligen Inhalten, die Menschen im Internet erstellt und veröffentlicht haben. Schon von Anfang an vermuten Expertinnen und Experten, dass dabei möglicherweise nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein könnte.
Auch in Zukunft soll der KI-Bot sein „Wissen“ aus diesen Schöpfungen beziehen. Auf die Problematik, dass sich KI in Zukunft ihre Informationen aus Websites bezieht und diese praktisch an den Urheberinnen sowie Urhebern vorbei direkt ausspuckt, bin ich hier schon des Öfteren eingegangen. Dass das im Grunde genommen Datenklau ist und vor allem gegen das Urheberrecht verstoßen könnte, sollte ebenfalls klar sein.
Der US-Anwalt Ryan Clarkson jedenfalls reichte bereits eine Sammelklage ein und spricht darin unter anderem von „Diebstahl in einem noch nie da gewesenen Ausmaß“ und fordert Schadenersatz in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar. Neben ChatGPT-Macher OpenAI werden darüber hinaus nun auch Google sowie OpenAI-Mäzen Microsoft verklagt. Unter anderem berichtete Focus Online ausführlich darüber.
Speziell an Google richtet Clarkson die Worte: „Google muss endlich verstehen: Ihnen gehört das Internet nicht“ und behauptet weiter: „Google hat heimlich alles gestohlen, das jemals von Hunderten Millionen von Amerikanern im Internet erstellt und geteilt wurde.“ Ob diese Klagen am Ende wirklich Erfolg haben werden und ob sich dann etwas ändern wird, ist derzeit fraglich. Zumindest aber ist es ein deutliches Zeichen, dass es so in Zukunft nicht weitergehen kann.