Dass der iPhone-Entwickler Apple immer mehr auch auf den Finanzsektor drängt, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Spätestens seit der Einführung von Apple Pay und der damit verbundenen digitalen Geldbörse Apple Wallet, die Kundinnen und Kunden des Smartphones nutzen können, ist klar: Apple macht Ernst. Jetzt steigt der Konzern sogar ins Zinsgeschäft ein – und zwar mit einem Paukenschlag:
Aufgrund der Zinswende und der daraus auch für Sparerinnen und Sparer wieder in Aussicht gestellten höheren Zinsen auf Tagesgeld- oder Sparkonten, stehen klassische Banken unter Druck. Einerseits löst es einen gewissen Wettbewerb aus und durchaus locken Banken wieder vermehrt mit attraktiveren Zinsen, doch so richtig will das Ganze noch immer nicht anlaufen.
So wirklich kommen die höheren Zinsen nach wie vor nicht bei den Sparenden an. Stellen einige Banken in Deutschland zumindest wieder 1 bis 2 Prozent für zumindest einige Monate in Aussicht, liegen die Sparzinsen beispielsweise in den USA noch immer bei durchschnittlich unter 0,5 %.
Kryptowährungen im Aufwind – Bitcoin steigt um 70 %
Das ist unter anderem auch ein Grund dafür, dass alternative Geldanlagen, wie beispielsweise Fonds oder Kryptowährungen – allen voran die derzeit wertvollsten Bitcoin und Ether – aktuell massiv steigen. So konnte der Bitcoin (wie ich hier im Blog vor Kurzem schon beschrieb) Stand heute seit Jahresbeginn satte 70 % zulegen. Der Handel mit Bitcoins erlebt derzeit wieder einen regelrechten Boom.
Zinsanstiege sind normalerweise weder für Fonds noch für Kryptowährungen ein unbedingt gutes Zeichen. Doch weil die Weitergabe der Zinsen durch die Banken an ihre Sparenden so schleppend voran geht, sehen sich offenbar viele Menschen bestätigt, die im Augenblick weiter verstärkt auf alternative Anlagemöglichkeiten setzen. Mit den derzeitigen Renditen können Banken derzeit einfach nicht mithalten.
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Apple bietet nun 4,15 % Zinsen aufs Sparkonto
Was die Zinserträge auf klassischen Spar- oder Tagesgeldkonten betrifft, sorgte kein Geringerer als Apple – zumindest in den USA – jetzt für einen Paukenschlag. Gemeinsam mit der US-Großbank Goldman Sachs bietet der Tech-Konzern in den Vereinigten Staaten jetzt ein Sparkonto mit einem saftigen Zinssatz von 4,15 % Jahreszins an. Keine klassische Bank, weder in den USA noch in Deutschland (Europa) kann derzeit trotz Zinswende einen solchen Zinssatz anbieten.
Doch genau das könnte andere Banken jetzt weiter unter Druck setzen, seinen Sparenden höhere Zinsen zu zahlen und einen intensiveren Wettbewerb entfachen, der dann endlich auch mal wieder nach langer Zeit den Sparenden selbst zugutekommt.
Das Interessante dabei ist: Nicht einmal Goldman Sachs selbst bietet seinen eigenen Kundinnen und Kunden einen solchen Zinssatz an. Zur Vollständigkeit sei erwähnt, dass der Zinssatz von 4,15 % in Kooperation beider Konzerne bisher lediglich für Sparende in Besitz der Apple-eigenen Kreditkarte „Apple Card“ gilt. Zudem beträgt der maximale Anlagebetrag 250.000 US-Dollar. Letztlich angelegt wird das Guthaben bei der Goldman Sachs selbst, wodurch Sparende dann von der amerikanischen Einlagensicherung profitieren können.
Letztlich bleibt nur abzuwarten, wie sich die Dinge vor allem bei uns in Europa und Deutschland entwickeln werden. Vermutlich aber wird es letztlich – wie so oft – in die gleiche Richtung gehen, nur mal wieder etwas später und langsamer.