Auch wenn die Öffnungsrate mit Abstand das entscheidendste Erfolgskriterium beim E-Mail-Marketing ist, so bringt deren Optimierung im Endeffekt nichts, wenn innerhalb deiner Mails nicht geklickt wird. Daher zeige ich dir heute die neun wichtigsten Tipps, mithilfe derer du deine Klickraten gezielt steigern kannst. Und möchtest du wissen, wie du Videos in deine Mailings einbauen kannst, obwohl das eigentlich direkt gar nicht möglich ist?

Die Klickrate wird schon durch die Öffnungsrate optimiert

Die Steigerung der Öffnungsrate von Newslettern spielt selbstverständlich die größte Rolle, denn wer die Mails nicht öffnet, kann logischerweise auch nirgendwo draufklicken. Allerdings sollte auch die Klickrate innerhalb der Kampagnen nicht vernachlässigt werden. Öffnungsrate sowie Klickrate hängen darüber hinaus miteinander zusammen. So wird beispielsweise die Klickrate schon durch die Optimierung der Öffnungsrate zwangsläufig immer auch mit gesteigert. Wenn mehr Menschen die E-Mail lesen, werden bei gleichbleibendem Inhalt sowie ansonsten identischen Rahmenbedingungen auch automatisch mehr Leute klicken. Aber davon abgesehen, gibt es eine Menge weiterer Punkte, mit denen du deine Klickraten aktiv steigern kannst.

Tipp: Du bist auf der Suche nach einem geeigneten Newslettersystem oder sogar einer All-in-one-Lösung für dein E-Mail-Marketing? Dann schau doch mal im Kompendium nach. Dort findest du die besten Autoresponder und E-Mail-Tools übersichtlich dargestellt.

1. Handlungsaufforderungen (Call-to-Action)

Die Handlungsaufforderung, also die sogenannte Call-to-Action (CTA) ist ein sehr wichtiges Kernstück deiner E-Mails und ist entscheidend dafür, dass deiner Leserinnen und Lesern die Links in deinem Newsletter auch wirklich anklicken. Aus diesem Grund ergibt es durchaus Sinn, innerhalb einer Mail mehrfach zu verlinken – sowohl im Fließtext als auch durch mehrere eigenständige CTAs. Wichtig ist allerdings, dass du dich pro Mailing stets auf EINE Handlungsaufforderung beschränkst.

Viele glauben, je mehr verschiedene Linkziele eingebaut werden, desto mehr Klicks erhalten sie. Doch das ist falsch! Deine Leserschaft klickt nicht wild drauflos und wird automatisch jeden einzelnen Link besuchen – wozu auch? Alle haben unterschiedliche Herangehensweisen und Vorlieben, wie sie E-Mails lesen und wie sie Inhalte konsumieren. Deshalb solltest du im Fließtext deiner Newsletter immer wieder sinnvoll verlinken. Das können auch gerne ganze Sätze sein, die für sich schon eine CTA bilden, aber eben stets auf ein einziges thematisches Ziel.

2. Saubere Verlinkung und erweiterte CTA

Die oben genannten Tipps zu Handlungsaufforderungen bringen uns direkt zum generellen Thema der sauberen Verlinkung in Newslettern. Dazu gehört auch eine erweiterte Call-to-Action. Denn zusätzlich zur normalen Fließtextverlinkung, ergänzt du deinen Text mit gezielten Links, die zwar ebenfalls aus ganzen Sätzen bestehen, aber zusätzlich eine konkrete (erweiterte) Handlungsaufforderung enthalten sollten.

Wenn du meinen Newsletter abonniert hast, wird dir sicherlich aufgefallen sein, dass ich es in aller Regel schon immer genau so mache. Falls du meinen Newsletter noch nicht bekommst, dann solltest du dich unbedingt eintragen, um davon zu lernen.

Schlechtes Beispiel: Erfahre hier alle Tipps und Tricks

Gutes Beispiel: Erfahre hier alle Tipps und Tricks (hier klicken)

Verlinke dabei den kompletten Satz inklusive der Handlungsaufforderung. Selbst wenn du dir denkst, das sei doch logisch und der Link wird sowieso unterstrichen sowie farblich dargestellt. Nicht alle wissen das und nicht jedes Mail-Programm wandelt Links wirklich immer um. Wenn du so vorgehst, wirst du sehen, dass du deutlich höhere Klickraten haben wirst. Verwechsle hierbei jedoch nicht die Fließtextverlinkung mit der Verlinkung einer Call-to-Action! Im Fließtext solltest du keine erweiterte CTA einsetzen.

Eine weitere effektive Möglichkeit, ist es, die Call-to-Action direkt im Link einzubauen und diesen auszuschreiben. Ein Beispiel für eine solche CTA wäre etwa: Klicke hier: https://www.zielseite.der/hier-gibt-es-massig-neue-besucher oder so ähnlich. Das solltest du aber sehr sparsam und mit Bedacht nutzen, weil zu häufig ausgeschriebene Links (vor allem mit kritischen Begriffen) verstärkt zu einer Spameinstufung deiner Mail führen können.

3. Design und Gestaltung

Auch bezüglich Design und Gestaltung deiner E-Mails kannst du einiges für die Klickraten tun. Viele denken, dass ein besonders schöner und bunter Newsletter das Maß aller Dinge sei. Doch das Gegenteil ist der Fall: Zwar sollte auch ein Newsletter nach etwas aussehen und gerne kannst du in Sachen Design deine Corporate Identity einfließen lassen. Doch nach wie vor gilt auch hier: Weniger ist mehr. Bei manchen Versenderinnen oder Versendern von Newslettern hat man den Eindruck, es ginge vielmehr ums Design der Mail, als um den Inhalt selbst.

Setze Grafiken, Bilder und sonstige Design-Elemente sehr sparsam ein und auch nur dann, wenn diese tatsächlich Sinn ergeben. Du musst bedenken, dass auch heute noch – in Zeiten von schnellem Internet – zu viele Grafiken und Bilder (dazu später mehr) nur für unnötige Ladezeiten sorgen. Wird gerade ein Newsletter nicht sofort geöffnet und angezeigt, löschen viele Menschen diesen eher, als weiter zu warten. Überfrachte deine Mailkampagnen daher nicht mit unnötigem „Geschnörkel“ oder übertriebenen Designs und halte sie stattdessen möglichst schlicht.

4. Animierte Bilder statt Videos

Videos sind aus dem Internet generell nicht mehr wegzudenken und auch im Marketing sind sie meist äußerst effektiv. Nicht zuletzt Kurzvideos wie die Instagram Reels freuen sich größter Beliebtheit. Direkt in E-Mails werden diese aber nach wie vor nicht abgespielt. Wenn du in deinen Newslettern aber trotzdem auf Videos verweisen willst, hast du zwei konkrete Möglichkeiten:

Eine davon ist, spezielle Vorschaubilder zu nutzen, die du dann jeweils auf die eigentlichen Videos verlinkst. Das ist durchaus effektiv und kann für sehr hohe Klickraten sorgen. Allerdings solltest du mit Bildern und Grafiken (siehe oben) eher sparsam umgehen, weil es zulasten der Ladezeiten geht. Es gibt jedoch noch eine zweite Möglichkeit, die es dir sogar ermöglicht, Bilder und Videos – in gewisser Weise – miteinander zu verbinden und „beides“ direkt einzubauen.

Die Rede ist von animierten GIF-Bildern. Sie wirken wie Videos, sind allerdings animierte (also bewegliche) Bilddateien, die aufgrund ihrer besonderen Komprimierung im Vergleich zu anderen Grafikdateien (etwa JPG oder PNG) eine sehr kleine Dateigröße besitzen. Das Besondere: Im Gegensatz zu echten Videos werden sie in E-Mail-Clients tatsächlich angezeigt. Mithilfe von Animations-Tools wie beispielsweise EZGIF kannst du sogar deine vorhandenen Videos direkt online in ein GIF umwandeln. Unterstützt werden in diesem Fall nahezu alle gängigen Videoformate.

5. Formulierung und Motivation

Versuche bei deinen Kampagnen stets motivierend und auffordernd zu sein. Das gilt vor allem für die oben bereits erwähnten Call-to-Actions. Statt neutrale Begriffe zu verwenden, solltest du durchaus mutig sein und auffordernd formulieren. Schreibe beispielsweise gerne Sätze wie „Klicke jetzt hier…“, „Lerne, wie du…“ oder „Nutze deine Chance und erfahre…“, um deine Leserschaft besonders zum Klicken zu animieren, ja zu motivieren.

Doch auch hier gilt wieder: Sparsam verwenden und nicht übertreiben. Wenn du nur noch mit solchen Aufforderungen um dich wirfst, nutzt sich das sehr schnell ab und erzielt nicht mehr dieselbe Wirkung. Daher solltest du diese vor allem abwechslungsreich einsetzen und gerne immer wieder variieren.

6. Neugierde wecken und nicht alles sofort verraten

Ein eigentlich logisch klingender Tipp, den viele Internetmarketer aber im wahrsten Sinne des Wortes als Trick und unter den kuriosesten Bezeichnungen verkaufen, die suggerieren sollen, es wäre die eigene Erfindung des Jahrtausends – ist es aber nicht. Trotzdem ist es eine sehr effektive Methode, sowohl die Öffnungs- als auch die Klickraten massiv zu steigern. Viele ignorieren diese Möglichkeit oder können sie schlichtweg nicht richtig umsetzen. Zugegeben, hierfür bedarf es ein wenig Fingerspitzengefühl, doch mit der Zeit wirst du Übung darin bekommen.

Die Rede ist davon, bei der Leserschaft gezielt Neugier zu wecken, und zwar sowohl im Betreff (Öffnungsrate) als auch in der Mail selbst (Klickrate). Das Ziel ist es, im Betreff nur so viel vom Inhalt zu verraten, dass die Leserinnen und Leser neugierig werden und den Newsletter öffnen. Im Mailing selbst besteht dieses Ziel ebenfalls durch den Fließtext, um letztlich zum Klicken zu animieren.

So weit, so logisch. Das eigentlich Knifflige dabei ist allerdings, den Spagat zwischen Neugierde wecken und „lügen“ hinzubekommen. Dabei ist genau das gerade für unerfahrene Nutzerinnen und Nutzer das Problem. Du solltest niemals mehr versprechen, als du halten kannst, denn dann läufst du Gefahr, dass das Ganze nach hinten los geht.

Im Klartext bedeutet das, dass du in der Betreffzeile nur anschneiden solltest, was dann in der Mail auch aufgelöst wird. In der Mail wiederum gilt dasselbe: Nur anschneiden, was letztlich dann unter dem jeweiligen Link (Call-to-Action) aufgelöst wird. Ein konkretes, sehr vereinfacht dargestelltes Beispiel:

Betreff: Wie ich 20 Kg abgenommen habe

Mail: Erfahre die Diät, mit der ich 20 Kg abgenommen habe

Linkziel: Mit der Diät XY, die so und so funktioniert, habe ich…

Durch den Betreff weckst du die Neugier, worum es überhaupt geht. Die Leserinnen oder Leser fragen sich im Idealfall „Womit wurde das erreicht? Eine Diät, ein Trick, ein Nahrungsmittel, was anderes?“ und öffnen den Newsletter.

In der Mail selbst löst du ein wenig auf und erklärst, dass du eine neue Diät entdeckst (oder erfunden) hast, die dich zu diesen Ergebnissen brachte. Jetzt werden sich deine Leserinnen und Leser im Idealfall fragen „Ok., welche Diät ist das? Was muss ich tun?“ und klicken auf deinen Link.

Auf der verlinkten Website schließlich löst du komplett auf und verrätst deine Diät und wie genau du es geschafft hast, in diesem Fall 20 Kg abzunehmen. Das kannst du quasi auf jedes beliebige Thema in jeder beliebigen Branche übertragen.

Wenn du schon in der Betreffzeile zu viel oder sogar alles verrätst, werden viele Menschen deinen Newsletter gar nicht mehr öffnen, wenn sie zum Beispiel denken „Ach das, das wusste ich schon“ – selbst dann, wenn vielleicht doch noch irgendetwas Neues für sie dabei gewesen wäre. Probier es ruhig aus und taste dich langsam heran. Teste mit verschiedenen Betreffzeilen und übe, übe, übe – was uns letztlich zum nächsten Punkt bringt:

7. A/B-Tests und Statistiken zur Optimierung nutzen

Statistiken über Öffnungsraten, Klickraten und andere Faktoren deines E-Mail-Marketings sind eigentlich bei jedem ordentlichen Newslettersystem oder Autoresponder obligatorisch. Du solltest diese daher gezielt nutzen, um deine künftigen Mailings weiter zu verbessern. Schaue dir an, welche Betreffzeilen in der Vergangenheit besonders gut funktioniert haben und welche E-Mails inhaltlich zu besonders hohen Klickzahlen führten.

Anhand dieser Erkenntnisse kannst du deine kommenden Newsletter-Kampagnen ausrichten. Wähle ähnliche Themen, gestalte deine Betreffzeilen ähnlich, aber kopiere diese selbstverständlich nicht. Es ergibt logischerweise keinen Sinn, zum Beispiel immer dieselbe Betreffzeile zu nutzen, klar. Aber du kannst diese – wenn die Inhalte es zulassen – umschreiben und abwandeln. Achte aber trotzdem darauf, dass du immer genügend Abwechslung drin hast und deine Mails weiterhin einzigartig sind, sonst geht das irgendwann ins Gegenteil über und die Öffnungs- beziehungsweise Klickraten sinken.

Arbeite auch mit A/B-Tests, um sowohl unterschiedliche Betreffzeilen als auch unterschiedliche Mailinhalte (etwa hinsichtlich deiner Call-to-Actions) gegeneinander zu testen. Teste möglichst immer nur zwei Varianten gleichzeitig, um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. Jede weitere Variante in einem Splittest bringt unnötige Abweichungen für ein anderes Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer. Dies kann das Testergebnis letztlich mit beeinflussen, aber nicht zu 100 Prozent einer Variante zugeordnet werden.

8. Die Länge der Mails und die Macht der Einzeiler

Auf die Länge von Newslettern gehe ich im Zuge des E-Mail-Marketings immer wieder ein. Denn hier werden sehr häufig Fehler gemacht. Auch hinsichtlich der Klickrate ist es wichtig, hier ein gesundes Maß zu finden und vor allem keine Romane zu schreiben. Die Menschen wollen in ihren E-Mails kurze, prägnante Informationen bekommen und dann bei Interesse selbst entscheiden (durch den Klick), ob sie sich dem Thema intensiver widmen möchten.

Ein durchaus sehr mächtiges Instrument können sogenannte Einzeiler (Oneliner) sein. Hier besteht die E-Mail tatsächlich aus nur einem einzigen Satz plus der dazugehörigen Handlungsaufforderung. Wenn du es sogar auf die Spitze treiben möchtest, kannst du deinen Einzeiler sogar selbst noch als Call-to-Action nutzen und komplett verlinken.

Die Klickraten dieses Vorgehens können enorm durch die Decke gehen. Solche Einzeiler solltest du aber nur sehr selten verwenden. Immer wieder sehe ich selbst Newsletter, die eigentlich fast ständig nur aus Einzeilern bestehen. Davon abgesehen, dass sich das schnell abnutzt, kann es auf deine Leserinnen und Leser auch irgendwann so wirken, als würdest du dir keine Mühe geben, nach dem Motto „Hier, klick schon… der Rest ist egal…“ – auch solltest du hierbei immer ehrlich bleiben und nicht tricksen. Was du in deinem Einzeiler versprichst, sollte beim Klick darauf auch aufgelöst werden, klar.

Besonders effektiv sind solche Einzeiler in Verbindung mit der Betreffzeile. Idealerweise sollten beide einen roten Faden bilden. Der kurze Betreff führt zum Link, der Link zum Klick – mit jeweils hoher Neugier sowie Aufmerksamkeit. Übrigens: Wenn du in deinen Mails ständig „Romane“ schreibst, hat das irgendwann auch Auswirkungen auf die Öffnungsraten, weil deiner Leserschaft dann „müde“ wird, sich schon im Vorfeld denkt „Nicht schon wieder ein Roman…“ und nicht öffnet.

9. Anhänge und Dokumente in Mails

Dokumente und sonstige Anhänge direkt in E-Mails: Das ist fast seit der Geburt der E-Mail ein heikles Thema. Doch erst mit dem verstärkten Aufkommen von Computer-Viren, Ransomware und sonstiger Cyberkriminalität wurde die Gefahr immer größer. Heute schrecken die meisten Menschen davor zurück, Anhänge in E-Mails zu öffnen oder sogar die Mail selbst. Selbst wenn man genau weiß, von wem die E-Mail kommt, hat man unterbewusst immer ein ungutes Gefühl dabei. Das wiederum kann sich somit auch negativ auf die Öffnungsrate deiner Newsletter auswirken.

Aus diesem Grund solltest du Anhänge sowie Dokumente, die du deiner Leserschaft zur Verfügung stellen möchtest, immer verlinken, statt sie direkt in die Mails einzubinden. Darüber hinaus sind Anhänge in Mails heutzutage sowieso ein sehr entscheidender Punkt dafür, als Spam eingestuft zu werden.

Beim Verlinken musst du allerdings ebenfalls vorsichtig sein! Auch hier schauen die Anti-Spam-Systeme der Mailprovider und Clients sehr genau hin. Ein entscheidender Grund ist, dass hier immer mehr getrickst wird: Spammer manipulieren die URLs beispielsweise, sodass Empfängerinnen und Empfänger glauben, eine völlig normale Datei zu öffnen. Stattdessen landen sie auf einer gefährlichen Website für Phishing oder ähnliches. Besonders kritisch ist diese Problematik seit der Freigabe der sogenannten ZIP-Domains von Google, die Cyberkriminelle fast schon zu solchen Taten einladen!

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